Nach Verkehrsunfall

Italiener vergisst 39 Jahre seines Lebens

Ausland
22.10.2024 14:58

Die eigene Hochzeit, der 11. September, der Fall der Mauer, zwei Fußball-Weltmeisterschaften für Italien – alles vergessen: Dem 68-jährigen Italiener Luciano d‘Adamo fehlt nach einem Verkehrsunfall die Erinnerung an 39 Jahre seines Lebens.

Der Hausmeister einer Schule in Rom arbeitet jetzt mit der Hilfe von Ärzten und Psychologen daran, sich in seiner Umgebung wieder zurechtzufinden. An Handys, an den Euro und viele andere Dinge musste er sich nach und nach erst wieder gewöhnen.

Italiener dachte nach Unfall, er sei 24 Jahre alt
D‘Adamo wurde 2019 in Rom von einem Auto erfasst, wobei er das Bewusstsein verlor. Beim Aufwachen im Krankenhaus war er überzeugt davon, dass er sich im Jahr 1980 befinde, 24 Jahre alt sei und noch bei seinen Eltern lebe, wie er der Zeitung „Il Messaggero“ berichtete. Weder seine Frau noch seinen Sohn erkannte er wieder. Als er sich zum ersten Mal im Spiegel sah – einen Mann mit weißen Haaren -, habe er aufgeschrien, erzählte der Römer dem Fernsehsender Rai.

Im Krankenhaus bat er auch darum, seine Mutter zu informieren. Dann sei jedoch eine vermeintliche Fremde ins Zimmer gekommen. „Sie nannte mich Luciano. Und ich habe mich gefragt, woher sie meinen Namen kennt.“ Das war seine Frau.

Später habe sich dann noch ein 35-jähriger Mann vorgestellt – sein Sohn. D‘Adamo erinnert sich an seine damaligen Gedanken so: „Wie kann ein Mann, der lange vor mir geboren wurde, mein Sohn sein? Und welche Frau denn? Ich war nicht verheiratet, aber verlobt, und zwar nicht mit dieser Frau, die fast 60 sein musste, sondern mit einem 19-jährigen Mädchen.“

Familie und Freunde unterstützen D‘Adamo 
Seither ist der Italiener darum bemüht, sein bisheriges Leben zu rekonstruieren, auch mithilfe von Familie und Freunden – was ihm allerdings große Mühe bereitet. Auch bei Fotos muss er oft passen. „Ab und zu treffe ich jemanden, der mich grüßt“, berichtete er dem „Messaggero“. „Das muss ein alter Freund sein, aber ich weiß nicht, wer er ist. Also tue ich aus Höflichkeit so, als ob ich ihn erkenne und erwidere den Gruß.“

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