Sieben Tote auf Kuba
Langsames Aufatmen nach Hurrikan und Blackout
Nach tagelanger Dunkelheit konnte in den meisten Teilen Kubas die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Probleme gibt es nach wie vor in der östlichen Provinz Guantánamo, wo der Hurrikan „Oscar“ am Sonntag schwere Überschwemmungen und Schäden verursacht hatte. Die Todeszahl stieg unterdessen auf mittlerweile sieben.
Vertreter von Partei und Staat erreichen nach offiziellen Angaben erst nach und nach die am schlimmsten betroffenen Gebiete der Insel, die ohnehin seit Jahren unter einer ihrer schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959 ächzt.
Probleme beim Hochfahren der Stromversorgung
Am Freitag hatte der Zusammenbruch des völlig maroden Stromnetzes den Totalausfall verursacht. Mehrmals kollabierte das System beim Versuch, es wieder anzufahren. Wegen des veralteten Netzes leidet Kuba seit Jahren unter häufigen Stromausfällen, die mancherorts bisweilen täglich mehr als zwölf Stunden dauern.
Die autoritäre Regierung macht das seit mehr als 60 Jahren geltende Embargo und weitere Sanktionen der USA dafür verantwortlich, dass Kuba nicht genug Kraftstoff und Ersatzteile kaufen könne. Der kubanische Ökonom Pedro Monreal kritisierte auf der Plattform X, der Staat stecke im Vergleich zu den geringen Investitionen in die marode Infrastruktur übermäßig viel Geld in den Tourismussektor, trotz geringer Besucherzahlen.
Proteste gegen Regierung
Der Unmut über die schwierigen Lebensbedingungen entlud sich in den vergangenen Tagen in mehreren kleinen Protesten an verschiedenen Orten. Präsident Miguel Díaz-Canel sprach von Betrunkenen, die sich unanständig verhielten. Man werde nicht zulassen, dass die Ordnung gestört werde. Lange Stromausfälle waren in den vergangenen Jahren immer wieder Anlass für Demonstrationen, bei denen manche Teilnehmer auch Freiheit oder einen Systemwechsel forderten.
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