Österreich ist das „Land der Berge“, und die vielen Almen, Gipfel, Grate und Zacken sind mehr als ein spektakuläres, landschaftliches Wahrzeichen.
Tausende Berge, 695 davon höher als 3000 Meter, mit dem Großglockner als höchsten Gipfel. Zwei Drittel der Gesamtfläche unseres Landes liegen in den Alpen, und mit 28 Prozent hat Österreich den allergrößten Anteil am mächtigen Alpenbogen. Wir sind das Land der Berge.
„Die Berge sind ein wesentlicher Teil der österreichischen Identität und Geschichte“, sagt Fritz Macher, Vorsitzender der Austria, der ältesten und traditionsreichsten Sektion des Österreichischen Alpenvereines, mit 105.000 Mitgliedern und Sitz in Wien.
Bereits vor mehr als 5000 Jahren, lange bevor Bergsteiger Gipfel eroberten, begannen Menschen, die Alpenregion zu entdecken. Die Berge boten nicht nur natürlichen Schutz, sondern auch Ressourcen wie Wasser, Holz, Wild und Mineralien. Die Römer bauten später Straßen über Alpenpässe, bevor im Mittelalter die Almwirtschaft an Bedeutung gewann und im Berg-Inneren nach Gold, Silber, Blei und Kupfer geschürft wurde.
Schrecklich umkämpft
Fritz: „Für Generationen war das Leben in den Bergen eine Herausforderung!“ Dennoch garantierten Berge Sicherheit; über Jahrhunderte dienten sie als natürliche Barriere und boten Freiheitskämpfern wie dem Tiroler Andreas Hofer in den Napoleonischen Kriegen Verstecke. Später waren sie in beiden Weltkriegen schrecklich umkämpft.
Als die Wissenschaft sich für die Bergwelt interessierte
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Alpinismus in Österreich, und Berge, die lange als lebensfeindlich und gefährlich galten, wurden zum Ziel von Wissenschaft, Erholung und Abenteuer. Im Jahr 1862 wurde der Österreichische Alpenverein gegründet, um die Liebe zur Heimat und zum Bergsteigen zu fördern.
Der ÖAV ist damit einer der ersten Alpinvereine, und Österreicher wie Hermann Buhl (Erstbesteiger Nanga Parbat), Heinrich Harrer (Sieben Jahre in Tibet), Ludwig Purtscheller (Erstbesteiger Kilimandscharo) oder Kletterpionier Paul Preuss prägten weltweit die Geschichte des Alpinismus.
Eine Million Österreicher sind heute in einem alpinen Verein organisiert.
Die Entdeckung und Erschließung unserer Bergwelt führte zum Bergtourismus: Schutzhütten, Wanderwege sowie Kletterrouten entstanden und die Berge wurden für viele auch zum spirituellen Symbol, um Gott einfach ein Stückchen näher zu sein.
Im 19. Jahrhundert trugen die Rohstoffe der Berge wesentlich zur Industrialisierung und zum wirtschaftlichen Wohlstand Österreichs bei. Heute ist die Bergwelt eine zentrale Säule des Tourismus.
Rund 30 Millionen Urlauber kommen aus dem Ausland jährlich zum Wandern, Skifahren und Bergsteigen nach Österreich, denen bei uns 64.000 Kilometer Wanderwege, sechs großartige Nationalparks, 48 Naturparks sowie rund 400 Skigebiete mit 1110 Seilbahnen und 1616 Schleppliften mit 7300 Pistenkilometern geboten werden.
Österreichs Alpen beherbergen auch eine große und schützenswerte Artenvielfalt, und der Klimawandel stellt eine große Herausforderung dar.
Die Gletscher in Österreich schmelzen etwa doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt, was massive Auswirkungen auf unsere Trinkwasserversorgung hat und das Ökosystem der Alpen dramatisch verändert. „Unsere Berge brauchen eine klimapolitische und gesellschaftspolitische Veränderung, damit kommende Generationen genauso stolz auf unsere Berge sein können, wie wir es heute sind“, so Fritz Macher zur „Bergkrone“.
Berg Heil.
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