In der Kaiserlichen Wagenburg in Schönbrunn ist erstmals seit mehr als 100 Jahren jenes Fahrzeug zu sehen, das Kaiser Franz Joseph in seinen letzten Lebensjahren besonders gerne bei Kaiserwetter verwendet hat.
Die „Leib-Victoria“ genannte Kutsche schien nach dem Ende der Monarchie für immer verloren gegangen zu sein. Dem Team der Wagenburg ist es aber gelungen, sie in einem Bestand ruinöser Gestütsfahrzeuge wiederzuentdecken.
Nach Ende der österreichischen Monarchie wurden die Prunkwägen des Kaiserhauses dem Kunsthistorischen Museum übergeben, wo sie heute den Kernbestand der Wagenburg Wien bilden. Die zahlreichen offenen Sommerkutschen von Kaiser Franz Joseph I. blieben hingegen nicht erhalten, da man sie für historisch irrelevant hielt. In den 1990er-Jahren stellte sich jedoch heraus, dass einige dieser Fahrzeuge in der ehemaligen Bundesanstalt für Pferdezucht Stadl-Paura in Oberösterreich in stark verändertem Zustand erhalten geblieben sind.
In jahrelanger Kleinarbeit wurde eine vielfach veränderte unscheinbare Kutsche aus diesem Bestand als Kaiser Franz Josephs verloren geglaubte „Leib-Victoria Nr. 10“ identifiziert und ihr unter zahlreichen Schichten von Übermalungen und Rost verborgenes originales Erscheinungsbild von 1896 wieder ans Licht gebracht. Das Ergebnis dieses Projektes kann nun in der Wagenburg besichtigt werden.
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