Die Vorwürfe gegen den einst als „Kronprinzen“ gehandelten Ex-WK-Präsidenten Christoph Walser wiegen schwer, lösen Kopfschütteln aus, wie Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“, schreibt.
Vom tiefen Fall des Christoph Walser wurde an dieser Stelle vor geraumer Zeit geschrieben. Nun, knapp ein Jahr später, stellt sich heraus, dass der Fall des einstigen Präsidenten der Wirtschaftskammer Tirol noch wesentlich tiefer ist als befürchtet. Die Vorwürfe wiegen in ihrer Summe weit schwerer als angenommen.
Walser wird neben Abgabenhinterziehung auch Verleumdung, Beweismittelfälschung und falsche Beweisaussage zur Last gelegt. Laut den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ist von hinterzogenen Steuern und Abgaben in Höhe von mehr als 1,1 Millionen Euro auszugehen. Die Steuer- und Abgabenhinterziehung hat der Thaurer laut seinem Anwalt bereits gestanden. Den Rest der Vorwürfe wird er nur schwer entkräften können. Vor allem, dass er zwei seiner Mitarbeiter anschwärzte, um sich selbst als „Opfer“ darzustellen, sagt doch viel aus.
Größere Brötchen für „Sunnyboy“ und „Kronprinz“
Nach der Innsbrucker Gemeinderatswahl Ende April war Walser bei der Wahlparty von Sieger Johannes Anzengruber mitten drin. Jubelte. Schnell machten Gerüchte die Runde, dass der frisch gebackene Innsbrucker Bürgermeister mit dem „Sunnyboy“ Walser noch größere Brötchen backen könnte. Denn der Thaurer bringt zweifelsohne viel mit, was ein Politiker heutzutage braucht: ein fescher, stets gut aufgelegter Strahlemann, schnell in der Auffassung und wortgewandt.
Letztere Eigenschaft hat er freilich manchmal zu sehr auf die Spitze getrieben. Immer wieder als „Kronprinz“ vom damaligen LH Platter gehandelt, hat er sich zu oft zu weit hinausgelehnt – auch gegen Platter.
Walser sah sich schon öfter als „Opfer“
In Erinnerung bleibt sein misslungener Corona-Auftritt in der ZIB 2 am 7. Februar 2021. Damals drohte Walser, nachdem eine Komplettabriegelung Tirols im Raum stand: „Wenn morgen nur ansatzweise irgendetwas aus dem Gesundheitsministerium kommen sollte, werden sie uns am Montag richtig kennenlernen.“
Eine Welle der Empörung folgte, Walser war plötzlich der Buhmann. Er meinte damals, man habe ihn „einlaufen“ lassen und sah sich als „Opfer“. So wie er sich auch nach ersten Meldungen zur jetzigen Causa als „Opfer“ sah. Die Staatsanwaltschaft sieht das freilich gänzlich anders
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