Nach fünf Jahren kehrt Marcel Hirscher in den Ski-Zirkus zurück. Es stellt sich die Frage, ob Österreichs erfolgreichster Skifahrer zeitnah bei Weltcup-Rennen auch wieder vorne mitmischen wird. Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz, der seine Karriere im Jänner 2023 beendete, glaubt nicht daran und nennt dafür einen guten Grund.
Vor dem Riesentorlauf am kommenden Wochenende in Sölden ist immer noch nicht hundertprozentig klar, ob Hirscher die Wildcard nutzen und unter niederländischer Flagge an den Start gehen wird. Für Aufregung sorgte am Dienstagabend, dass der niederländische Verband mit einer Pressemitteilung vorpreschte, Hirschers Management kurz darauf aber wieder zurückruderte. Auch im Interview mit ServusTV, das am Montagabend ausgestrahlt wurde, hatte sich der 35-Jährige noch bedeckt gehalten. „Ob ich jetzt in Sölden fahre oder nicht, wenn ich ready bin, bin ich ready – und wenn nicht, dann eben nicht“, so Hirscher beinahe tiefenentspannt. „Diese Freiheit zu haben, das ist einfach echt was Cooles!“
Nichtsdestotrotz wird der achtfache Gesamtweltcupsieger Hirscher bald wieder auf der Piste zu bestaunen sein. Wildcards machen es möglich. Der Weltverband FIS führte vor dem Start der neuen Saison die Regel ein, wonach ehemaligen Alpin-Stars ein Comeback vereinfacht wird. Sie müssen dann nicht mehr in unterklassigen Rennen Punkte sammeln, um im Weltcup starten zu dürfen, sondern können um Wildcards ansuchen. Und dürfen vergleichsweise früh mit Startnummer 31 starten.
Der Grund
Doch ob Hirscher tatsächlich ganz vorne mitfahren kann, daran zweifelt auch Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz. „Ich glaube nicht daran, dass Marcel in dieser Weltcup-Saison den Sprung aufs Podest schaffen wird“, sagte er der Schweizer Tageszeitung „Blick“ und nannte einen guten Grund: „Nicht wegen des Van-Deer-Materials, sondern wegen der Startnummern. Es wird auch für einen solchen Ausnahmeathleten verdammt schwierig sein, mit einer Dreißiger-Nummer nach vorne zu kommen.“
Auch Lucas Braathen wird Marco Odermatt im Riesenslalom nicht gefährlich werden können. „Braathen wird in Sölden nach seinem Verbandswechsel von Norwegen nach Brasilien sogar noch hinter Hirscher starten müssen“, so Feuz.
Bleibt abzuwarten, ob Hirscher seine Kritiker erneut eines Besseren belehren kann oder ob der 35-Jährige es wirklich in einem Weltcup-Rennen schwer haben wird.
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