Nach der 2:5-Niederlage bei Real Madrid am Dienstag in der Fußball-Champions-League wird über die Gründe für den Leistungseinbruch bei Borussia Dortmund in der zweiten Hälfte diskutiert. Im Mittelpunkt der Debatte steht Nuri Sahin.
Die Maßnahme des Trainers, in der 55. Minute bei einer 2:0-Führung durch eine Auswechslung des Angreifers Jamie Gittens für Abwehrspieler Waldemar Anton auf eine defensive Taktik mit Fünferkette umzustellen, brachte ihm viel Kritik ein.
„Heute tut es weh, weil mehr drin war. Die zweite Hälfte war extrem bitter“, gestand der Coach. Sahins Entscheidung sorgte für einen markanten Bruch im bis dahin starken Spiel der Borussia, bei der Marcel Sabitzer durchspielte. Gerade einmal sieben Minuten später hatte Real durch die Treffer von Antonio Rüdiger (60.) und Vinicius Junior (62.) ausgeglichen. Weitere Treffer von Lucas Vásquez (83.) und Vinícius Júnior (86., 93.) besiegelten die Dortmunder Pleite.
Einstellung und nicht Umstellung Schuld
Sahin setzte sich gegen die Kritik zur Wehr: „Natürlich, wenn du verlierst, ist die Umstellung nicht richtig, kann man sagen. Ich glaube aber nicht, dass es an dem Systemwechsel lag, sondern daran, dass wir keinen Zugriff mehr hatten und vorne nicht die Pressing-Momente.“
Auch nach Einschätzung von Sebastian Kehl hatte der Einbruch weniger mit der taktischen Umstellung des Trainers als vielmehr mit der Einstellung der Profis zu tun. „Jetzt über taktische Dinge zu reden, macht keinen Sinn, weil wir uns in der zweiten Halbzeit grundsätzlich nicht mehr so verhalten haben wie in der ersten Halbzeit. Es war eine Überlegung wert, durch die Fünferkette die Seiten zu doppeln, um Eins-zu-eins-Duelle mit Vinicius und Rodrygo zu vermeiden“, kommentierte der Sportdirektor.
Bei Real wurde vor allem Dreifach-Torschütze Vinicius Junior gefeiert. „Man sieht selten einen Spieler, der so spielt wie er in der zweiten Hälfte – nicht wegen der drei Tore, sondern wegen seines Charakters. Er ist außergewöhnlich“, sagte Trainer Carlo Ancelotti über den Brasilianer.
Heile Welt in Stuttgart
Euphorie herrschte auch beim VfB Stuttgart nach dem 1:0-Auswärtssieg gegen Juventus Turin. „Das ist ein Abend, den wir noch lange in Erinnerung behalten werden“, erklärte Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Auch in zehn oder zwanzig Jahren werde man sich an diesen Erfolg erinnern, der erste Sieg der Schwaben in der Champions League seit fast 15 Jahren werde „in den Geschichtsbüchern des VfB landen“.
Die Stuttgarter halten nach drei Partien bei vier Punkten, gleich fünf Zähler mehr hat Aston Villa auf dem Konto. Der Club aus Birmingham fuhr gegen Stefan Poschs Bologna einen 2:0-Heimerfolg ein. Trainer Unai Emery warnte danach vor übertriebener Euphorie. „Wir spielen konstant und fokussiert, aber es ist zu früh, sich jetzt die Top acht als Ziel zu setzen“, betonte der Spanier.
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