Innviertler konnten ein lebensgefährlich entkräftetes Kitz trotz äußerst negativer Prognosen bei sich zu Hause erfolgreich mit Ziegenmilch aufziehen. Das Baby-Reh hatte sich wochenlang nicht bewegen können, musste alle zwei Stunden mit einem Fläschchen gefüttert werden. Vor allem die Kinder der Familie bewiesen unermüdlichen Einsatz.
Die Geschichte des kleinen „Bambi“ hat ein Happy End gefunden, obwohl außer der Familie Feichtenschlager aus Höhnhart niemand so recht daran geglaubt hat.
„Die Jäger schätzten seine Lebenserwartung auf null Prozent, es war tatsächlich kurz vorm Sterben“, sagt Vater Stefan Feichtenschlager. Doch mit vereinten Kräften gelang es ihm, Ehefrau Christine (40), Oma Kathi (72) und den Kindern Anna (10), Lisa (8) und Lukas (5) das Rehkitz zu retten. Die Familie kämpfte unermüdlich um sein Leben.
Es waren die Kinder, die am 11. Mai am elterlichen Grund das völlig entkräftete und bereits bewegungsunfähige Kitz liegen sahen. „Es war nicht älter als zwei Tage, seine Mama dürfte im Straßenverkehr ums Leben gekommen sein“, erinnert sich Papa Stefan.
Jäger gab Tipps
Trotz aussichtsloser Prognosen beschloss die Familie den Versuch zu wagen, das Baby-Reh aufzupäppeln. „Wir hatten selbst keine Ahnung, was genau zu tun ist, doch der Jäger Dietmar Jung hat uns immer wieder mit wertvollen Tipps versorgt.“
Das Kleine wurde „Bambi“ getauft und monatelang mit Ziegenmilch versorgt. „Von 5 Uhr früh bis 23 Uhr nachts haben wir es täglich alle zwei Stunden mit der Flasche gefüttert.“
In der ersten Woche konnte das kleine Reh gar nicht aufstehen, zeigte keine Regung, nur leises Fiepen. Nur schleppend langsam ging es gesundheitlich bergauf, nach vier Wochen war das Kitz noch immer nicht überm Berg. „Es hat aber tapfer gekämpft. Ich hab’ ihm ein mit Waldboden gefülltes Kistl hergerichtet, damit es artgerecht aufwachsen kann.“
GPS-Tracker
Inzwischen lebt „Bambi“ im Garten, wird nur noch einmal täglich gefüttert. Demnächst erhält es einen GPS-Tracker, dann soll auch das Gartentor geöffnet werden. Doch Papa Stefan sieht das nicht nur mit einem lachenden, sondern auch mit einem weinenden Auge: „Speziell für unseren Lukas wird es sicher sehr hart, wenn sein geliebtes Kitzlein dann plötzlich nicht mehr da ist.“
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