Autor im Interview

Felix Mitterer: Der Nestroy für sein Lebenswerk

Nachrichten
23.10.2024 16:00

Parade-Autor Felix Mitterer erhält im November den renommierten Theaterpreis für sein bisheriges literarisches Schaffen. Die „Krone“ traf ihn bei einem Kurzaufenthalt in Tirol zum Interview.

Im Wiener Volkstheater steht am Abend des 24. November die Nestroy-Preis-Verleihung auf dem Programm. Zum 25. Mal werden Bühnenproduktionen sowie Künstlerinnen und Künstler der vergangenen Theatersaison in Österreich sowie die beste Aufführung im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet.

Fest steht schon jetzt: Felix Mitterer, Tirols berühmtes literarisches Aushängeschild des Dramas und modernen Volkstheaters, erhält bei der diesjährigen Gala die Auszeichnung für sein vielfältiges und umfangreiches Lebenswerk. Der Verfasser von Stücken wie, „Kein Platz für Idioten“, „Stigma“, „Sibirien“, „Märzengrund“ und der Kult-Fernsehserie „Piefke-Saga“, der kommenden Februar seinen 76. Geburtstag feiert, kann außerdem auf eine Lebensgeschichte zurückblicken, die in ihrer traurigen und brutalen Realität keinem seiner Dramen nachsteht.

Mimin Silvia Wechselberger, Gregor Bloéb, Felix Mitterer und seine Frau (v. li. n. re.). (Bild: Berger Hubert/Hubert Berger)
Mimin Silvia Wechselberger, Gregor Bloéb, Felix Mitterer und seine Frau (v. li. n. re.).
Eine bekannte Szene mit der Familie Sattmann aus der Kult-Serie „Piefke-Saga“. (Bild: Berger Hubert/Repro Berger)
Eine bekannte Szene mit der Familie Sattmann aus der Kult-Serie „Piefke-Saga“.

„Verständigung über den Nestroy per SMS“
Die „Kronen Zeitung“ traf den Ausnahmeschriftsteller vergangenen Montag in der Tiroler Leutasch. Das dortige „Kulturhaus – Ganghofermuseum“ wird von seinen sehr guten Freunden, der Familie Krug, betrieben und stellt seit Jahren eine „Homebase“ für Mitterer und seine Ehefrau Agnes Beier-Mitterer dar.

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Der Nestroy bedeutet mir sehr viel.

Felix Mitterer

„Krone“: Herr Mitterer, wer oder was zeichnet verantwortlich, dass Sie in diesem Jahr mit dem Nestroy Preis für Ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden? Und wie erfolgte die Verständigung darüber?
Felix Mitterer: Ich habe keine Ahnung, wie das zustande kam. Wahrscheinlich hat das mit meinem Alter zu tun – und irgendwer hatte die Eingebung, dass irgendjemand den Preis auch in diesem Jahr bekommen müsste – weshalb nicht der Mitterer? Verständigt wurde ich, wie es in der Gegenwart üblich ist, von der Jury-Vorsitzenden des Nestroy-Preises, der Dramaturgin Alexandra Althoff, per SMS.

Sie haben schon so viele Preise in Ihrem Leben bekommen. Wie ordnen Sie diesen Lebenswerk-Nestroy ein?
Ich habe heute Gregor Bloéb getroffen, der bei der Nestroy-Gala am 24. November für mich die Laudatio hält. Dieser Preis für mein Lebenswerk ist auch mit ihm und seinem Bruder Tobias Moretti eng verknüpft. Da die beiden Brüder mit ihrem großen schauspielerischen Können beinahe von Anfang an viel zur Prominenz einiger meiner Stücke beigetragen haben.

Zur Person

Felix Mitterer wurde am 6. Februar 1948 in der Tiroler Gemeinde Achenkirch unter ärmlichen Verhältnissen geboren und von seiner leiblichen Mutter an deren kinderlose Freundin „verschenkt“. Heute zählen Mitterers Stücke zu den meistgespielten im deutschsprachigen Raum. Auch etliche „Tatorte“ stammen von ihm.

Herr Mitterer, Sie vermitteln das Gefühl, dass Sie sich wirklich über diese Nominierung sehr freuen.
Der Nestroy bedeutet mir sehr viel. Da er auch mit dem Wiener Volkstheater zu tun hat. Dort wurde mein Stück über die legendäre Schauspielerin Dorothea Neff aufgeführt – und dort fand auch die Uraufführung meines Stückes „In der Löwengrube“ statt, in dem Erwin Steinhauer die Titelrolle hatte und dabei so wunderbar tirolerisch sprach.

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