Begründeter Verdacht

Managerin wegen Betrug und Untreue angezeigt

Oberösterreich
23.10.2024 14:04

Sechs Wochen nach dem fristlosen Rauswurf zeigt der Verein „Mühlviertler Kernland“ nun die ehemalige Geschäftsführerin bei der Staatsanwaltschaft an. Der langjährigen Managerin wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug, Untreue und Urkundenfälschung vorgeworfen. Sie übte ihre Führungstätigkeit 16 Jahre aus.

Eine umfassende Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft hat der Verein „Mühlviertler Kernland“ geliefert. Der Anzeige war eine außerordentliche interne Prüfung des Vereins vorausgegangen, bei der gravierende Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden und die Geschäftsführerin fristlos gekündigt wurde.

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Es besteht der begründete Verdacht, dass über mehrere Jahre hinweg zahlreiche Dokumente wie Projektbewilligungen, Honorarabrechnungen, Barauszahlungen und Umsatzlisten gefälscht wurden.

Fritz Robeischl, Vereinsobmann 

Nach der Entlassung der Geschäftsführerin, für die die Unschuldsvermutung gilt, beauftragte der Vereinsvorstand ein Steuerberatungsunternehmen mit der Erhebung des potenziellen Schadensausmaßes ab dem Jahr 2018. Eine Rechtsanwaltskanzlei hat aus den gewonnenen Erkenntnissen nunmehr eine Sachverhaltsdarstellung erstellt.

Vereinsobmann Fritz Robeischl sagt dazu: „Es besteht der begründete Verdacht, dass über mehrere Jahre hinweg zahlreiche Dokumente wie Projektbewilligungen, Honorarabrechnungen, Barauszahlungen und Umsatzlisten gefälscht wurden. Neben der Täuschung der Vereinsorgane dienten diese Fälschungen nach derzeitigem Kenntnisstand auch der Erlangung von Fördergeldern, die dem Verein in der Folge durch Barauszahlungen wieder entzogen wurden.“

Laut Robeischl lässt sich die endgültige Schadenshöhe derzeit noch nicht beziffern, da sie wesentlich davon abhängt, in welchem Umfang ausbezahlte Fördermittel von der jeweiligen Förderstelle zurückgefordert werden. Kolportiert werden aus vereinsnahen Kreisen Rückzahlungen an das Land in der Höhe von 200.000 Euro. Dazu soll der weitere Schaden 400.000 Euro ausmachen. Hinzu könnten je nach Abschluss der Ermittlungen Kosten für die Rechtsberatung und die Steuerberater kommen. 

Schwierige Aufgabe für Nachfolger
Die wirtschaftliche und juristische Aufarbeitung dieses Betrugsfalles wird den Verein noch einige Zeit beschäftigen, um eine Klärung sicherzustellen. Zudem will der Vorstand des Regionalvereins mit einer neuen Geschäftsführung nun die Weichen für die Zukunft stellen. Die Neuausschreibung der Stelle wurde bereits beschlossen.

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