Prozess in Feldkirch

Diebischer Postler mittels Peilsender überführt

Vorarlberg
23.10.2024 16:25

Ein Postmitarbeiter (40) hatte im Vorjahr hunderte Pakete aus dem Verteilerzentrum in Egg gestohlen. Am Landesgericht Feldkirch wurde dem bislang Unbescholtenen am Mittwoch der Prozess gemacht.

Gäbe es noch die Sendung „Wetten, dass“, hätte der Angeklagte mit Sicherheit gute Chancen auf den Wettkönig gehabt. Denn innerhalb von sechs Monaten schaffte es der dreiste Mitarbeiter der Post AG doch glatt, aus dem Verteilerzentrum in Egg unbemerkt 563 (!) Pakete im Gesamtwert von 78.000 Euro zu stehlen. Als sich die Kundenbeschwerden häuften und sich der Dieb nicht finden ließ, versah die Post mehrere Pakete mit Peilsendern. Diese führten direkt zur Wohnadresse des Angeklagten. Als die Polizei eintraf, fanden sie nicht nur den geständigen Täter, sondern auch den Großteil des zum Teil originalverpackten Diebesgutes. Der Langfinger wurde fristlos entlassen.

Von Besserung keine Spur
Doch für den gebürtigen Deutschen war die Sache damit noch längst nicht erledigt. Nach dem Motto „Jetzt erst recht!“ machte er mit den Diebstählen munter weiter, indem er sich über eine defekte Schiebetüre unbemerkt Zugang ins Lager verschaffte. Doch auch diese Beutezüge konnten dem Mann am Ende nachgewiesen werden.

Von Richter Theo Rümmele zu den Taten befragt, sagt der Beschuldigte: „Ich weiß auch nicht. Ich erkenne mich selbst nicht mehr.“ Er sei einfach wütend über die Kündigung gewesen, zumal ihm sein Chef aufgrund des Geständnisses das Gegenteil versprochen hätte.

Zitat Icon

Ich erkenne mich selbst nicht mehr. Ich war einfach wütend über die Kündigung, da mir anderes versprochen wurde.

Der Angeklagte vor Gericht

Mildes Urteil für Familienvater
Weil der Angeklagte unbescholten, geständig sowie für drei kleine Kinder sorgepflichtig ist und zudem das Diebesgut weitestgehend sichergestellt werden konnte, kommt der Beschuldigte mit einer milden Strafe davon. Wegen gewerbsmäßigen Diebstahls verurteilt ihn der Herr Rat zu einer bedingten Haftstrafe von neun Monaten und 1440 Euro Bußgeld. Zudem muss er der Post AG 20.000 Euro an Teilschadensersatz leisten. Die Post selbst hat an die Geschädigten bereits 44.000 Euro bezahlt, die sichergestellten Pakete werden nun versteigert. Das Urteil ist rechtskräftig.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Vorarlberg Wetter
11° / 11°
Symbol Regen
13° / 13°
Symbol leichter Regen
13° / 13°
Symbol leichter Regen
13° / 13°
Symbol bedeckt



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt