„Krone“-Interview

Filmemacherin: Bloß kein „One-Hit-Wonder“ sein

Unterhaltung
24.10.2024 06:00

Mit ihrem neuen Film „Mond“ räumte die österreichische Regisseurin Kurdwin Ayub den Großen Jurypreis in Locarno ab – vor der Viennale-Premiere am Donnerstagabend sprach die „Krone“ mit ihr. Offizieller Kinostart ist am 31. Oktober.

Nicht nur der Festivalerfolg in Locarno dürfte die Neugierde auf Kurdwin Ayubs Film „Mond“ anheizen, sondern auch, dass in der Hauptrolle Florentina Holzinger zu sehen ist. Sie ist normalerweise eher auf Bühnen als vor der Kamera zu Hause und macht mit ihren spektakulären Stücken, bei denen oft Blut fließt, immer wieder Schlagzeilen: „Ich habe ihr das Drehbuch auf den Leib geschrieben. Als ich sie angerufen habe, war sie sofort interessiert. Ich habe mich für sie entschieden, weil sie einfach taff ist und eine präsente Körpersprache hat. Das hat mir sehr gefallen.“

Prinzessinnen-Flucht und Skandal nach Kuss-Szene
Holzinger spielt die ehemalige Kampfsportlerin Sarah, die in den Nahen Osten reist, um drei Schwestern einer reichen Familie zu trainieren. Doch rasch merkt sie, dass die Mädchen abgeschottet und überwacht werden. Bald suchen sie auch Hilfe bei ihr.

Ayub kam durch eine Doku über den Fluchtversuch von Prinzessin Latifa aus Dubai auf die Idee für diese Handlung: „Ich erzähle gerne Geschichten, mit denen ich mich identifizieren kann. Und ich glaube, dieses Ausbrechen der jungen Frauen kam mir bekannt vor.“

Der Film „Mond“ zeigt das Leben dreier Schwestern im Nahen Osten. (Bild: Ulrich Seidl Filmproduktion)
Der Film „Mond“ zeigt das Leben dreier Schwestern im Nahen Osten.

Gedreht hat die im Irak geborene Filmemacherin in Jordanien: „Jordanien hat eine richtige Hollywood-Bubble, aber ist natürlich trotzdem ein konservatives Land. Man kann nicht naiv dorthin gehen. Netflix hat dort eine Kuss-Szene gedreht und damit einen Skandal ausgelöst. Das wollte nicht, mir war wichtig, Vertrauen aufzubauen.“

Nach ihrem ersten großen Erfolg mit „Sonne“, der bei der Berlinale als „Bester Erstlingsfilm“ ausgezeichnet worden war, fühlte Ayub bei der Produktion von „Mond“ ordentlich Druck auf sich lasten: „Ich war ziemlich fertig, weil ich dachte, alle werden jetzt besonders auf diesen Film schauen, ob das was geworden ist oder ich gescheitert bin und doch nur ein ,One-Hit-Wonder’ war.“ Der Jurypreis in Locarno war Beweis genug, dass Ayub ein Fixstern am österreichischen Kinohimmel ist: „Ich würde nicht sagen, dass Preise mir mehr Selbstwertgefühl geben, aber es stellt sich eine gewisse Erleichterung ein.“

Bei der Viennale feiert „Mond“ am Donnerstag Österreich-Premiere, offizieller Kinostart ist hierzulande dann am 31. Oktober. In Planung ist auch schon der nächste Film, der den Arbeitstitel „Sterne“ trägt und die Geschichte einer amerikanischen Journalistin in Mossul erzählen wird.

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