War Putin-Kritiker
Oligarch „fällt“ aus Fenster – Familie zweifelt
Die Meldungen von russischen Topmanagern, die aus hohen Gebäuden in den Tod gestürzt sind, kommen in letzter Zeit immer häufiger vor. Jetzt zweifelt aber die Familie des Putin-kritischen Oligarchen Michail Rogatschow an den offiziellen Angaben der Behörden.
Bei Rogatschow handelte es sich um den ehemaligen Vizepräsidenten des mittlerweile zerschlagenen Öl-Giganten Jukos. Wie russische Medien berichten, soll er aus dem zehnten Stock eines Apartments in Moskau gefallen sein. Das Urteil der Behörden kam schnell und klar: Der ehemalige Topmanager soll sich selbst in den Tod gestürzt haben.
Offizielle Version lässt Zweifel aufkeimen
Dort wurde er schließlich von einem Mitarbeiter des russischen Auslandsgeheimdienstes gefunden. Wie die russische Staatsagentur Tass berichtet, soll der 64-Jährige zuvor eine Krebsdiagnose erhalten haben.
Doch die offizielle Version lässt Zweifel aufkeimen: Der Manager hätte zwar tatsächlich gesundheitliche Probleme gehabt, allerdings keine kritischen, erklärten nun Angehörige via Telegram. Es habe keinerlei Anzeichen für einen Suizid gegeben, vielmehr sei er zuvor noch „gut gelaunt“ gewesen.
Mann war plötzlich verschwunden
Seine Frau berichtete, dass Rogatschow sich eigentlich nur hätte hinlegen wollen. Nur kurz darauf sei er plötzlich verschwunden gewesen, das Fenster sei offen gestanden und zahlreiche Papiere seien auf dem Fußboden verstreut gewesen.
Im Jahr 2007 wurde Rogatschow stellvertretender Generaldirektor von Wladimir Potanins Norilsk Nickel. Potanin ist heute der reichste Mann Russlands und wurde von Großbritannien als Teil von Putins „innerem Kreis“ sanktioniert. Nun reiht sich Rogatschow in eine lange Reihe von ungeklärten Todesfällen führender russischer Persönlichkeiten unter mysteriösen Umständen ein.
Russische Behörden urteilen meist recht schnell
So stürzte etwa der Lukoil-Tycoon Ravil Maganov im September 2022 aus einem Fenster des Moskauer Zentralklinikums, das auch als Kreml-Klinik bekannt ist. Die russischen Staatsmedien erklärten seinen Tod schnell zu einem Selbstmord, aber Quellen der Strafverfolgungsbehörden erklärten, dass es keinen Abschiedsbrief gab und dass der Gebäudeteil, in den Maganov stürzte, nicht von Überwachungskameras überwacht wurde. Er wurde im Oktober 2023 durch Wladimir Nekrassow ersetzt, der im Alter von 66 Jahren im Oktober 2023 an „akutem Herzversagen“ starb.
Tote Wirtschaftsbosse sorgen für Aufsehen
Im darauffolgenden Monat starb der russische Senator und Kriegsbefürworter Wladimir Lebedew, der enge Verbindungen zu Lukoil unterhielt, plötzlich im Alter von 60 Jahren in einer ungeklärten „schrecklichen Tragödie“. Der russische Tycoon wurde von seinem Chef in der Toilette seines Büros gefunden. Im März wurde Lukoil-Vizepräsident Witali Robertus, 53, das jüngste Opfer eines Todesfluchs, der Lukoil, ein prominentes Unternehmen, das Putins Regime stützt, heimsucht.
Dann wurde eine prominente Richterin tot aufgefunden, nachdem sie aus einem Moskauer Hochhaus gestürzt war. Aber auch Berichte über einige weitere tote russische Wirtschaftsbosse sorgen seither wiederholt international für Aufsehen.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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