Drei Spiele, 0 Punkte, 0:9 Tore. Der Jubel über den Einzug in die Fußball-Champions-League ist bei Salzburg endgültig der Ernüchterung gewichen. Das 0:2 gegen Dinamo Zagreb am Mittwoch reihte sich nahtlos in die Enttäuschungen der vergangenen Wochen ein, einmal mehr waren die Bullen weit weg von dem, was sie zu Saisonbeginn versprochen hatten. Trainer Pep Lijnders setzte danach auf Durchhalteparolen. „Jeder denkt, dass das das Ende ist, aber es ist der Start. Let‘s go!“
Sein Team war eigentlich gut in die Partie vor 24.018 Zuschauern gestartet. „Wir haben sehr gut begonnen“, meinte Außenverteidiger Amar Dedic. Chancentechnisch freilich kam auch in dieser Phase wenig von den Bullen. Die zur Fünferkette formierte Abwehr der Kroaten machte ihre Arbeit gut, Pressingmomente der Hausherren überstand man ohne Kratzer. „Da waren wir sehr ruhig und selbstbewusst am Ball“, erklärte ein zufriedener Dinamo-Coach Nenad Bjelica.
Sieben seiner bisherigen Versuche, Salzburg zu bezwingen, waren mit dem WAC bzw. der Wiener Austria schiefgegangen. Am Mittwoch war es aber soweit. Die Dinamo-Offensive um den bestens aufgelegten Jungstar Martin Baturina nutzte die Gelegenheiten immer wieder zu guten Spielverlagerungen und Kombinationen, war schon am Ende der ersten Hälfte dem Tor näher. Das 1:0 durch Sandro Kulenovic kurz nach der Pause kam nicht überraschend. „Wir waren heute erwachsener“, meinte der Torschütze im Anschluss.
Ein Stichwort für Lijnders und seine junge Truppe, die in 8 Spielen in Liga und CL seit Anfang September nur 2 Siege bei 1 Remis und 5 Niederlagen feiern konnte. „Wir werden viel daraus lernen, wie wir schon aus den letzten Spielen gelernt haben“, betonte der ehemalige Assistent von Jürgen Klopp bei Liverpool. Auch das – fruchtlose – Aufbäumen nach dem Ausschluss von Tormann Alexander Schlager in der 66. Minute wegen Handspiels strich er hervor. „Jeder hat gesehen, wie sie gekämpft haben, um zurückzukommen“, sagte Lijnders.
„Große“ Gegner kommen erst
Letztlich war Salzburg aber eigentlich recht weit vom ersten Europacup-Heimsieg seit 5. Oktober 2022 entfernt. Kritik an seinen Spielern vermied Lijnders dennoch. „Man darf nicht vergessen, dass uns diese Burschen hierher gebracht haben, sie haben für uns die Champions League erreicht“, sagte Lijnders – und verwies einmal mehr auf „Talent und Potenzial“ seiner Equipe. „Wir müssen das aber ausschöpfen. Wir haben in der Qualifikation gesehen, was sie schaffen können, wenn sie wirklich zusammenarbeiten und zusammen spielen.“
„Wir werden zurückkommen, und wir werden stark sein“, versprach der 41-Jährige. So oder so werden die Chancen auf die Plätze 9 – 24, die den Aufstieg ins Play-off bringen, immer kleiner. Zumal die stärksten Gegner noch kommen. Am 6. November geht es zu Feyenoord Rotterdam, ehe die Kaliber Bayer Leverkusen (26.11./auswärts), Paris Saint-Germain (10.12./heim), Real Madrid (22.1.2025/a) und Atletico Madrid (29.1./h) warten.
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