Leuchtende und klingende Kunstwerke locken noch bis Samstag (jeweils von 18 bis 24 Uhr) in die Grazer Innenstadt. Das von den Bühnen Graz organisierte Festival Klanglicht lädt wieder zu kunstvollen, poetischen Begegnungen, die Alt und Jung verzaubern.
Traumhaft geht es heuer beim Klanglicht zu, denn das Motto „Träume“ hat eine Vielzahl von Künstlern zu ganz besonderen Arbeiten animiert. Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschwimmt zusehends und man taucht ein in eine Welt, in der Staunen Programm ist. „Bringst du den Mond später wieder zurück in den Himmel?“, ist etwa der britische Künstler Luke Jerram von einer kleinen Besucherin gefragt worden. Mit seinem „Museum of the Moon“ in der Grazer Stadtpfarrkirche lädt er zu einer poetischen Begegnung mit dem Erdtrabanten.
Beeindruckend ist einmal mehr die Arbeit des Grazer Kollektivs OchoReSotto, das schon im allerersten Klanglichtfestival 2015 die Oper bespielt hat. Diesmal wird mit „Unveiled“ die Vorderseite zu den Klängen von Wolfgang Lehmann in prächtige Farben und Bilder getaucht. Geradezu erhaben wirkt Boris Ackets blaue Welle auf der Schloßberg-Kasemattenbühne. „Einder“ heißt seine Arbeit, die fantastische Bilder erzeigt.
Blickfänge auf dem Schloßberg
Natürlich ist auch der Uhrturm wieder ein Blickfang. Yann Nguema lässt das Grazer Wahrzeichen in träumerischen Choreografien tanzen. Als Übertrag vom Klanglicht 2022 ist heuer auch wieder „Constellations“ von Hartung & Trenz auf der Bastei zu bestaunen. Und auch in den Berg geht es wieder: Giuditta Vendrame und Ana Shametaj laden in ein mystisches Labyrinth.
In den Seitenstollen warten sechs spannende Arbeiten von jungen Lichtkünstlern in einer „Young Masters Exhibition“, während MO:YA heuer den Dom im Berg in ein sehens- und hörenswertes Geheimnis tauchen.
Ein Ungeheuer entwickelt sich
Fast harmlos beginnt „Ungeheuer“ vom Duo Detlef Hartung und Georg Trenz im Joanneumsviertel. Zur punktgenauen Musik von Seppo Gründler entwickeln sich aus Buchstaben und Schriften unheimliche Bilder an der Wand des Joanneums.
Ein Neuling im Klanglicht-Reigen ist der Grazer Dom. Laurenz Theinert erschafft gemeinsam mit prominenten Organisten klingende Lichtskulpturen, die uns den majestätischen Kirchenraum völlig neu wahrnehmen lassen.
Im Schauspielhaus erkundet Gudrun Barenbrock den menschlichen Schlaf zu eigens von Sebastian Gramss und Klaus Osterwald entwickelter Musik, im Hof daneben zeigt Philipp Artus florale Formen, die von den Besuchern mittels Touchpad erzeugt werden. Und die Antoniuskirche wird von Designstudierenden der FH-Joanneum in ein immersives Erlebnis verwandelt.
Fragen über Fragen
Eine Besonderheit ist die Installation von Fischli & Weiss im Next Liberty, bei der es kaum eine Frage gibt, die nicht gestellt wird. Dieser Arbeit jagte Kuratorin Birgit Lill-Schnabl schon seit Jahren hinterher. Einzigartig auch „Lumière Sonore“ von A.I.L.O., schon allein weil die Performance nur einmal im Rahmen der Gala zu 529 Jahre Bühnen Graz gezeigt wird.
Unbedingt erwähnenswert sind noch die vier Points of Interest, mit Licht-Kunst-Beiträgen: Norbert Pfaffenbichlers „Pandoras Box Party“ in der Halle für Kunst „Choir of Kin“ von Tranformative Narratives im Studio der Neuen Galerie, Joseph Kosuths „Nicht im vorliegenden Sachverhalt“ im Lesliehof und die Ausstellung von Esther Stocker und David Reumüller in der Galerie Grill.
Klanglicht von 24. bis 26. Oktober, jeweils 18 bis 24 Uhr. Alle weiteren Infos findet man hier.
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