Steyr Automotive

Elf Mitarbeiter mit Behinderung vor der Kündigung

Die Belegschaft wurde bei Steyr Automotive halbiert, jetzt sollen beeinträchtige Mitarbeiter gehen

(Bild: Steyr Automotive/Schlemmer)

Die Steyr Automotive kommt nicht zur Ruhe. Laut Berichten will sich der Lkw-Hersteller von elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderung trennen, mittlerweile sei die Angelegenheit gerichtsanhängig. Die meisten der betroffenen Beschäftigten seien über 50 Jahre alt und teilweise seit Jahrzehnten im Betrieb.

Das Unternehmen soll laut „profil“ die Zustimmung für Kündigung beim Sozialministeriumservice beantragt haben – dies müsse bei Menschen mit Behinderung so sein, denn sie hätten einen erhöhten Schutz. Damit würde der Mitarbeiterabbau im ehemaligen MAN-Traditionswerk in der Industriestadt Steyr weitergehen. Von den seinerzeit 2000 Beschäftigten sollen nur noch 800 übrig sein. Wobei es weiterhin zu Kündigungen komme, aber unter der Meldeschwelle beim AMS, so das Nachrichtenmagazin.

Ungereimtheiten beim Sozialplan
Beim Arbeitsgericht Steyr seien weiterhin Feststellungsklagen anhängig, hier gehe es um Ungereimtheiten beim Sozialplan für im Jahr 2023 gekündigte Mitarbeiter. Den letzten großen Jobabbau gab es im Sommer 2024. Damals wurden rund 200 Beschäftigte beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice angemeldet. Eine Stellungnahme von Steyr Automotive war kurzfristig nicht zu erhalten. 

Millionen an Eigentümer ausbezahlt
Erst kürzlich wurde bekannt, dass sich Eigentümer Wolf 107 Millionen Euro an Gewinnen von Steyr Automotive auszahlen habe lassen. Wolf hatte bei der Übernahme vom deutschen Lkw-Bauer MAN vor drei Jahren angekündigt, dass er mit dem russischen Gaz-Konzern eine Nutzfahrzeug-Produktion aufziehen möchte, daraus wurde aber nichts.