Der Vorwurf wiegt schwer: Bei kranken Menschen im Spital soll sich eine 35-jährige Linzerin „bedient“, unter anderem Geld und Bankomatkarten gestohlen haben – nur einen Monat nach ihrer letzten Verurteilung. „Es tut mir leid“, meint sie vor dem Richter am Landesgericht Linz und gibt ihrer Drogensucht die Schuld.
Auf die Frage nach dem Warum, meint die 35-Jährige zuerst, dass sie es nicht leicht hätte im Leben. Sie ist im Drogenersatzprogramm und sagt, dass sie ein Problem mit Benzodiazepinen hat. „Wenn ich die nehme, macht man einfach Sachen, die man sich nicht erklären kann“, so die Angeklagte.
Geld und Bankomatkarten gestohlen
Was sie als „Sachen“ beschreibt, bezeichnet der Staatsanwalt als Diebstahl und Entfremdung unbarer Lebensmittel. Sie soll in Linzer Spitälern in die Taschen von Patienten gegriffen, Geld und Bankomatkarten entwendet haben. Auch in Geschäften oder Fast-Food-Restaurants stahl die Drogensüchtige, insgesamt Gegenstände im Wert von 12.000 Euro.
Wollte Drogensucht finanzieren
Nach mehrmaligen Nachfragen räumt die 35-jährige Mutter eines Sohnes – er lebt bei der Oma – doch ein, dass sie mit den Diebstählen ihre Sucht finanzieren wollte. Der Staatsanwalt meint in seinem Schlussplädoyer: „Wenn jeder, der etwas Schweres zu erleiden hat, Straftaten begehen würde, könnte das die Justiz nicht mehr stemmen.“
Sechs Vorstrafen
Sechs einschlägige Vorstrafen hat die Angeklagte bereits, eine unbedingte Haft wurde zuletzt nachgesehen unter der Auflagen, eine Therapie zu besuchen. Einen Monat nach ihrer letzten Verurteilung wurde sie wieder straffällig. „Sie müssen begreifen, dass Ihre Taten Konsequenzen haben“, so der Richter. Sein Urteil: 15 Monate unbedingte Haft, das Urteil ist bereits rechtskräftig.
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