Von der Konsumzurückhaltung der Haushalte ist speziell der Handel in Tirol betroffen. Versicherungen und Banken hingegen legen bei der Mitarbeiterzahl zu.
Die anhaltende Konjunkturschwäche spiegelt sich mittlerweile deutlich in der Beschäftigungsstatistik wider. Die Zahl der in der gewerblichen Wirtschaft Tirols beschäftigten Menschen ging gegenüber 2023 von 268.290 auf 266.042 zurück (0,8%). Besonders betroffen ist der Bereich Handel mit einem Minus von 1080 Mitarbeitern (Rückgang von 50.285 auf 49.205). Hier sei die ausgeprägte Konsumzurückhaltung der Haushalte besonders zu spüren, heißt es seitens der WK Tirol. Nicht viel unterschiedlicher ist das Bild in anderen Wirtschaftsbereichen. So sank in der Industrie die Beschäftigung zum zweiten Mal in Folge. Waren es 2022 noch 40.293 Dienstnehmer, ging diese Zahl 2023 auf 40.126 und heuer auf 39.954 zurück. Zum Vergleich: 2015 war noch 42.524 Dienstnehmer in der Industrie beschäftigt.
Auch im Gewerbe und Handwerk weniger Jobs
Auch in der Sparte Gewerbe und Handwerk gab es gegenüber 2023 einen Beschäftigungsrückgang von 849 Mitarbeitern (Rückgang von 69.555 auf 68.705, das entspricht einem Minus von 1,2%). „Diese Zahlen belegen deutlich den Rückgang der (internationalen) Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Sektors in Tirol durch die hohen Energie- und Arbeitskosten in den vergangenen Jahren“, heißt es dazu von Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik in der WK Tirol.
Diese Zahlen belegen deutlich den Rückgang der (internationalen) Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Sektors in Tirol durch die hohen Energie- und Arbeitskosten in den vergangenen Jahren.
Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik in der WK Tirol
Auch in der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft ist ein Beschäftigungsrückgang zu verzeichnen. Dort gab es ein Minus von 432 Mitarbeitern (-0,7 %). Allerdings muss angefügt werden, dass in diesem Bereich gegenüber 2015 die Beschäftigung 8000 Jobs angestiegen ist (von einst 50.800 auf nun 58.864 zum Stichtag 31.7.2024).
Positiv aus der Reihe fallen hingegen zwei Bereiche: Bei den Banken und Versicherungen gab es gegenüber 2023 ein Plus von 259 Beschäftigten auf nun 7790, in der Sparte Information und Consulting ein leichtes Plus von 174 Dienstnehmern (von 16.991 auf 17.165).
Gros aller Firmen in Tirol Ein-Personen-Betriebe
Was die Gesamtanzahl der Betriebe in Tirol betrifft, ging diese gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zurück: von 51.227 auf 51.118 Unternehmen (ein Minus von 0,3%). Das Gros der Betriebe sind sogenannte Ein-Personen-Unternehmen (EPU), von denen es insgesamt 29.614 (57,9%) gibt. Und: 115 gewerbliche Betriebe in Tirol haben mehr als 250 Beschäftigte (2023:117 Betriebe).
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