Jedes Jahr im Oktober gehen Fotos von Haustieren um die Welt, die in Halloween-Kostümen posieren. Auf den ersten Blick erscheinen die Bilder süß und lustig – aber sehen die Tiere das genauso?
Ein Gedankenspiel: Sie verabscheuen und meiden Mottopartys, die mit einer Maskerade einhergehen. Auch der weltweite Halloween-Hype am 31. Oktober kann Ihnen gestohlen bleiben. Doch plötzlich stehen an diesem besagten Tag ein paar Bekannte vor Ihnen und ehe Sie sich versehen, stülpt man ein weißes Leintuch über Sie und bindet dieses an Ihrem Körper fest. Dann schneidet man ein paar Löcher hinein, sodass Sie sehen und atmen, sich selbst aber nicht aus der ungewollten „Verkleidung“ befreien können. Und alle lachen, knipsen Fotos oder filmen das gespenstische Schauspiel.
Sie als Mensch können einen solchen Übergriff beenden. Ein Tier, das zu Halloween oder zu jedem anderen Anlass von seinem Besitzer kostümiert zur Schau gestellt wird, kann das nicht! Es ist ihm schutzlos ausgeliefert.
Für Tiere zum Gruseln
Das Angebot an Kostümierungen für Vierbeiner ist immens. Von Haarreifen mit Yoda-Ohren über Ganzkörperkostüme als Einhorn, Hai, Pirat, Batman, Zorro bis hinzu zu Verkleidungen als Hotdog oder Torte – auf den ersten Blick scheint dies vielleicht lustig. Doch sind sie in der Regel für Tiere vollkommen ungeeignet.
Unnötiger Stress für Lebewesen
Jede Verkleidung hemmt das Tier in seiner Bewegungsfreiheit, verhindert die Kommunikation der Körpersprache, schränkt Sicht- und Hörvermögen ein. In jedem Fall wird es als Fremdkörper wahrgenommen. Hinzu kommt, dass es auf Artgenossen beängstigend wirken kann.
Ein Hund oder eine Katze würden freiwillig kein Kostüm tragen wollen – warum tun wir Menschen es ihnen also an? Damit wir uns einen kurzen Moment unterhalten fühlen? Um etwas Aufmerksamkeit und Klicks in den sozialen Medien zu generieren? Egal, wie man es auch dreht und wendet, es ist nicht nachvollziehbar, was Halter dazu bewegt, ihre Haustiere der allgemeinen Lächerlichkeit auszusetzen.
Hundemäntel bieten Schutz vor Kälte und Nässe
Ganz anders verhält es sich natürlich mit Kleidung, die den Hund schützen soll. So brauchen beispielsweise kurzhaarige Fellnasen ohne Unterwolle im Winter einen Mantel. Einen Hund vor Kälte und Nässe zu schützen, ist mit einem Kostüm nicht vergleichbar.
Kurzum: Sind Kostüme die schlimmste Form der Tierquälerei? Vermutlich nicht. Aber helfen sie unseren tierischen Begleitern, sich wohler zu fühlen? Ganz klar: Nein. Wer die Körpersprache seines Tieres zu deuten weiß, erkennt schnell, wann es verzweifelt versucht, einer unangenehmen Situation zu entkommen.
Verantwortungsvolle Halter gehen das Risiko gar nicht erst ein, dass sich ihr vierbeiniger Freund unwohl fühlt oder sich gar vor ihnen fürchtet. Wer zu Halloween oder Fasching auf Verkleidung steht, der sollte sich besser selbst in Schale werfen.
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