Weltcup-Auftakt

Sölden: Ski-Fans hoffen morgen auf Hirschers „Ja“

Marcel Hirscher beim Training in Sölden: Wie eh und je.

(Bild: Christoph Oberschneider)

Last-Minute-Reise: Marcel Hirscher entscheidet am (morgigen) Freitag, ob er am Sonntag in Sölden an den Start geht – Lucas Braathen tut das fix und will gleich Superstar Marco Odermatt herausfordern.

Marcel Hirscher zel namelijk zijn debuut maken onder de Nederlandse vlag.

Ein an sich eher banaler Satz auf Holländisch. Doch es hatte gehörig Sprengstoff, was der niederländische Skiverband am Dienstag voll naiver Vorfreude in die Welt gesetzt hatte. Auf Deutsch: Marcel Hirscher wird sein Debüt unter der niederländischen Flagge geben. In Sölden, versteht sich.

Die Meldung wurde umgehend von Hirschers Team dementiert. Die Entscheidung über einen Rennstart am Sonntag auf dem Gletscher werde am Freitag bekannt gegeben. Punktum.

Doch seither sind die ohnehin schon großen Spekulationen ins Kraut geschossen. Ist das den Holländern wirklich nur passiert? Oder war’s eine Indiskretion über eine doch schon beschlossene Tatsache?

Fakt ist: Nicht nur der Skiverband von Marcels neuer Heimat fiebert seinem Comeback entgegen, auch die Skifans hierzulande sehnen sich morgen nach einem klaren „Ja“ vom ihm zum Söldener Rennen. Nur Hirscher zögert nach wie vor. Auch die letzten Trainings haben ihn nicht (ganz) vom Sonntag-Start überzeugt. Es gibt Für, es gibt Wider ...

„Marcel entscheidet oft im letzten Abdruck“, zuckt Mike Pircher die Achseln. Er war in Hirschers erster Karriere sein Pistentrainer, hat in den Jahren viele Entscheidungen im letzten Moment miterlebt. Zuletzt hat er den 35-Jährigen beim Training beobachtet: „Es ist wohl eine 50:50-Sache, ich versteh’ das.“

Mike Pircher

(Bild: GEPA pictures)

„Bin zurück gekommen, um der Beste zu sein“
Jetzt ist Pircher Trainer des anderen großen Comebackers in Sölden. Lucas „Pinheiro“ Braathen. Der Neo-Brasilianer wird am Sonntag fix starten. Bei seiner Rückkehr-Präsentation im James-Bond-Museum hoch über Sölden (3048m) legte er sich die Latte nicht gerade niedrig. „Was Dennis Rodman für Basketball, Steve Jobs für die Technologie und Ronaldinho im Fußball sind – ich wollte immer sein wie sie. Und ich bin zurück gekommen, um der Beste zu sein“, tönte der 24-jährige, dessen Red-Bull-Team ab sofort standesgemäß von „Moncler“ ausgestattet wird.

Paradiesvogel Lucas „Pinheiro“ Braathen hat große Ziele.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Superstar Marco Odermatt (27) hört die Kampfansage. Ab Sonntag ist der Schweizer der Gejagte der Weltcup-Pisten.

Der Gejagte: Marco Odermatt

(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Und bleibt gelassen. Sein neuer Kondi-Coach Alejo Hervas aus Spanien (zuvor Lara Gut-Behrami) habe ihn „noch stärker gemacht“.