Sie verkaufte Opfer
17 Kinder entführt: Chinesin zum Tode verurteilt
In den 1990ern bis frühen 2020er-Jahren hat eine Chinesin mehrere Kinder entführt und verkauft – dafür wurde die Angeklagte Yu Huaying zum Tode verurteilt. Die Eltern suchten teilweise jahrzehntelang nach ihrem verschwundenen Nachwuchs.
Die Todesstrafe wurde bereits in einem Urteil am 12. September verhängt, es folgte ein Berufungsverfahren, das die Angeklagte wegen des ihrer Meinung nach überhöhten Strafmaßes anstrengte. Das Gericht zeigte jedoch keine Gnade und erklärte im zweiten Prozess, dass das Urteil angemessen sei.
Opfer wurde um rund 450 Euro verkauft
Den Fall brachte 2022 eine Frau aus Guizhou ins Rollen, die 27 Jahre zuvor entführt worden war und ihre Familie suchte. Sie war 1995 für 3500 Yuan (rund 450 Euro) nach Hebei verkauft worden und wandte sich an die Polizei. Durch ein Video, das sie auf der Social-Media-Plattform Douyin, der chinesischen Version von TikTok, veröffentlicht hatte, konnte sie Verwandte finden und wandte sich schließlich an die Polizei mit Hinweisen zu ihrer Entführung.
Ein Bild der Angeklagten vor Gericht:
So kam die Exekutive Yu schließlich auf die Schliche – die als Kind entführte Frau forderte eine strenge Strafe für die Angeklagte. Ihre Eltern seien wegen des Kummers aufgrund der Entführung früh gestorben.
Andere Mutter arbeitete 20 Jahre lang am Tatort
Eine andere Mutter, deren beiden Kinder 1996 entführt wurden, arbeitete 20 Jahre an einem Stand für Schuhreparatur, wo ihr Nachwuchs verschwand. „Ich traute mich nicht, diesen Ort zu verlassen, falls meine Kinder zu mir kommen und ich sie wieder sehen kann“, erklärte die Betroffene ihr Leid. „Der Schmerz, den mir die Menschenhändler zugefügt haben, ist unbeschreiblich und der Bruch in meiner Familie kann nicht mehr geheilt werden.“
Das Gericht begründete das Todesurteil mit der großen Anzahl der entführten Kinder und die negativen Folgen, die die Straftaten auch für die Gesellschaft hatten. Kinderhandel stellte im Reich der Mitte über Jahrzehnte ein großes Problem dar, das durch die mittlerweile abgeschaffte Ein-Kind-Politik befeuert wurde. Die Strafen wurden daher verschärft und Ermittlungen intensiviert. Aufgrund dieser Bemühungen konnte die Zahl der Fälle im Vergleich zu 2013 um rund 88 Prozent gesenkt werden.
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