Tennis-Superstar Jannik Sinner hat in einem bemerkenswert offenen Interview über die Doping-Causa und dabei auch über seine Tour-Kollegen gesprochen. Er wisse jetzt, wer seine Freunde sind – und wer nicht ...
Auf dem Platz ließ sich der Südtiroler seit Bekanntwerden der positiven Dopingtests nicht viel anmerken, gewann unter anderem die US Open auf souveräne Art und Weise. In ihm schaut es aber anders aus. Das gab Sinner nun in einem Interview mit Sky Sport Italia unumwunden zu.
„Der schlimmste Moment war, als die ganze Geschichte an die Öffentlichkeit gelangte“, erinnert sich der Weltranglisten-Erste. Noch dazu, weil er kurz vor den US Open in New York passierte. „Als ich zum Training kam, waren alle Augen auf mich gerichtet, es war sehr hart. Ich habe mir so viele Fragen gestellt, es war schwierig, sich auf ein Grand-Slam-Turnier vorzubereiten.“
Sinner: „Nichts passiert zufällig“
Er habe die Reaktion seine Tour-Kollegen beobachtet, „um zu verstehen, wie sie wirklich denken. Am Ende des Tages bin ich überzeugt, dass nichts zufällig passiert, und vielleicht ging es in diesem Fall darum, zu verstehen, wer dein Freund ist und wer nicht.“ Es habe viele Spieler gegeben, „von denen ich nicht dachte, dass sie meine Freunde sind“, die zu ihm hielten.
Dann habe es aber auch völlig gegenteilige Fälle gegeben, also „Kollegen, von denen ich dachte, dass sie meine Freunde sind, es aber nicht sind“. Die ganze Causa habe ihm zwar nicht gutgetan, aber ihm seien dadurch viele Dinge klar geworden.
Sinner, der im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet worden war, wurde zwar von der Tennis-Agentur ITIA freigesprochen, weil ihm kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte. Doch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat im September Berufung eingelegt, weshalb dem Südtiroler im schlimmsten Fall eine zweijährige Sperre droht.
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