Das einstige Vorarlberger Paradeunternehmen kommt nicht aus der Krise. Der Vorstand will nun einen „robusten Restrukturierungsplan“ umsetzen und das Geschäftsmodell umkrempeln. Es geht ums nackte Überleben.
Wolford war einst eine Ikone der Vorarlberger Textilindustrie, heute dümpelt das Unternehmen nur noch vor sich hin. Im ersten Halbjahr 2024 lag der Verlust nach Steuern bei 24,98 Millionen Euro, im Vorjahresvergleichszeitraum betrug das Minus 16,11 Millionen Euro. Der Umsatz von Jänner bis Juni brach zudem um 26,74 Prozent auf nunmehr 43,08 Millionen Euro ein. Der Berichtszeitraum sei von „erheblichen Herausforderungen und Übergängen geprägt“ gewesen, so der Vorstand, der seit Sommer aus dem neuen CEO Regis Rimbert, Domenico Giordano und COO Ralf Polito besteht.
Sinkende Nachfrage und makroökonomische Unsicherheiten
Zu schaffen macht dem Unternehmen eine nachlassende Nachfrage im Luxussegment und makroökonomische Unsicherheiten in wichtigen Regionen. Priorität habe nun die Umsetzung eines „robusten Restrukturierungsplans“.
Ziel ist es, die Lieferkette und das Bestandsmanagement zu optimieren sowie die Markteinführungszeiten signifikant zu verkürzen. Es gehe dabei nicht nur um Kostensenkung, sondern um eine grundlegende Änderung des Geschäftsmodells, „um sicherzustellen, dass Wolford in einem sich schnell entwickelnden Markt nachhaltiges Wachstum erzielt“. Änderungen in der Markenstrategie seien indes nicht vorgesehen.
Immerhin: Der Hauptanteilseigner, die chinesische Fosun-Gruppe, ist immer noch bereit, Geld nachzuschießen. Anfang Juli hatte Wolford bereits ein Aktionärsdarlehen in Höhe von einer Million Euro erhalten, im August und im September folgten zwei weitere Tranchen zu je zwei Millionen Euro.
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