Der Ex-Nationalratspräsident sorgte mit einer Anschaffung zweier kostbarer Stücke von Erwin Wurm für Aufregung. Sobotka argumentiert mit niedrigen Kosten und verweist auf Sparsamkeit bei Kulturgütern im Vergleich zu Deutschland.
Zum Finale erlebte das Parlament noch einen echten Sobotka-Klassiker. 24 Stunden vor seinem Abgang als Nationalpräsident parkten sich Lieferwagen auf der Rampe des Parlaments ein. Entladen wurden zwei überlebensgroße Skulpturen des international anerkannten österreichischen Künstlers Erwin Wurm, die nun vor der Säulenhalle ihren Platz gefunden haben.
Sobotkas Abschiedsgeschenk kostete das Parlament 240.000 Euro (exklusive Umsatzsteuer)– entschieden hat Sobotka den Ankauf im Alleingang, wie die Parlamentsdirektion gegenüber krone.at einen Bericht von „Newsflix“ bestätigte.
„Das ist eine Petitesse“
Das sorgte für Gesprächsstoff am Tag der Angelobung der 183 Abgeordneten. Gegenüber der „Krone“ rechtfertigt Sobotka den Ankauf und den Alleingang. Er sehe das als „Petitesse“ (Kleinigkeit) und er habe kein „schlechtes Gewissen“. Das Budget wäre ohnehin vorhanden gewesen. Denn beim Umbau des Parlaments waren 0,5 Prozent des Generalsanierungsbudgets für Kunstankauf eingeplant gewesen.
Weniger als Deutsche ausgeben
Aber nur 0,35 Prozent wurden bis jetzt ausgenutzt. „Das ist ohnehin viel weniger, als der Deutsche Bundestag für Kunst ausgegeben hat. In Deutschland machte das Budget für Kunst am Bau zwei Prozent aus. 0,5 Prozent sind für eine Kulturnation wie Österreich ohnehin bescheiden“, so Sobotka.
Außerdem sei ohnehin eine zeitgenössische Skulptur von Erwin Wurm am Vorplatz des Parlaments ursprünglich geplant gewesen, die konnte aber aus behördentechnischen Gründen nach der Renovierung nicht umgesetzt werden. Deswegen suchte man nach einem Alternativprojekt. Sobotka sieht den Ankauf als perfekte Wertanlage für das Parlament.
Die Anschaffung „war gerechtfertigt“
„Die Galerie Ropac verlangt für diese beiden Skulpturen 600.000 Euro. Das Parlament hat sie direkt vom Künstler um 240.000 Euro bekommen. Der Wert werde sicher noch steigen,“ ist der Ex-Nationalratspräsident überzeugt. Außerdem gebe es eine schriftliche Empfehlung von Hans Peter Wipplinger, dem Kunstkurator des Parlaments, diese Skulpturen anzukaufen. Aufgrund dieser Vorgeschichte war der Alleingang gerechtfertigt, so das Fazit des Ex-Nationalratspräsidenten.
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