Sieg für Hausverstand

Flüchtlinge in der „Pampa“: Schnapsidee platzte

Tirol
26.10.2024 07:00

Bis zu 20 junge Syrer und Afghanen wollte das Land in den Axamer Ortsteil Omes verfrachten. Anrainer mobilisierten gegen diese Lösung ohne Hausverstand, LHStv. Georg Dornauer zog die Notbremse. Nun kommt eine Alternative.

Bis zu 20 Flüchtlinge im Alter von 14 bis 18 Jahren wollte das Land in dem Zweifamilienhaus in Omes unterbringen. „Ich war informiert. Die Lösung in diesem isolierten Ortsteil habe ich aber sehr kritisch gesehen“, betonte Bürgermeister Thomas Suitner gegenüber der „Krone“. Die Entscheidung wurde vorerst vertagt.

Auch Tirols FPÖ-Obmann ist Anrainer
Auch Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger, der nur zwei Häuser weiter wohnt, bekam Wind von der Sache. Fahrzeuge der Tiroler Soziale Dienste (TSD) in Omes erhärteten die Vermutungen. Abwerzger stellte eine Anfrage an das Büro des zuständigen LHStv. Georg Dornauer (SPÖ). Dort bestätigte man zunächst, dass am 18. November die ersten fünf Flüchtlinge eintreffen würden.

„Tagesstruktur“ als Beruhigung
Zur Beruhigung teilte man mit, dass sie einer 24-Stunden-Betreuung sowie einer „Tagesstruktur“ mit Schule, Arbeitsprojekten und Deutschkursen unterworfen sein würden. Wohl in der Hoffnung, dass sie in der „Pampa“ mit unzureichender Verkehrsanbindung und fehlenden Freizeitmöglichkeiten erst gar nicht auf dumme Ideen kommen würden.

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Weil es einfach ein Schildbürgerstreich ist, diese jungen Syrer und Afghanen quasi in die Einöde zu schicken.

Markus Abwerzer zur Unterschriftensammlung

Abwerzger und seine Nachbarn sammelten inzwischen bereits Unterschriften. „Weil es einfach ein Schildbürgerstreich ist, diese jungen Syrer und Afghanen quasi in die Einöde zu schicken“, betont er.

Rasches Umschwenken auf „Plan B“
Schließlich ging alles ruckzuck: Das Projekt und die Bedenken dagegen landeten auf dem Schreibtisch von Dornauer, der eine Kehrtwende vollzog und einen „Plan B“ nannte: „Hier werden wir ein Haus für Tiroler Frauen in Not bereitstellen.“ Abwerzger lobt das schnelle Umdenken, kritisiert aber: „Wir Anrainer hätten als letzte vom Flüchtlingsprojekt erfahren.“ Dornauer zur „Krone“: „Solche Unterkünfte installieren wir nur in Einklang mit der Bevölkerung.“ Beispiele wie Kufstein hätten dies gezeigt.

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