Das Zwei-Jahres-Zeugnis, das die schwarz-rote Tiroler Landesregierung im Rahmen einer „Krone“-Befragung erhalten hat, ist alles andere als berauschend. „Es reicht eben nicht, wenn man rund um die Uhr von einem Termin zum anderen hetzt und den Menschen vielfach das Gefühl gibt, dass man ihnen nicht zuhören kann, weil man schon längst beim nächsten sein sollte“, findet Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“.
Neue Besen kehren gut! Heißt es. Damit ist gemeint, dass sich neu an die Spitze Kommenden die Gelegenheit bietet, alte Regeln und Abläufe zu hinterfragen, zu ändern oder gar abzuschaffen.
Wenn man sich die Bilanz nach zwei Jahren schwarz-rote Landesregierung ansieht, muss leider festgestellt werden, dass dieser Spruch überhaupt nicht zutrifft. Zumindest bekommt es der Großteil der Bevölkerung nicht mit. Und das, obwohl die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Landhaus stetig wächst sowie massenweise Aussendungen produziert.
Das Zwei-Jahres-Zeugnis, das Landeshauptmann Anton Mattle und sein Vize Georg Dornauer sowie die anderen sechs Regierungsmitglieder im Rahmen der „Krone“-Befragung erhalten, ist alles andere als berauschend und herzeigbar.
„Alte Besen kennen die Ecken und Kanten besser“
Es reicht eben nicht, wenn man rund um die Uhr von einem Termin zum anderen hetzt, den Menschen vielfach das Gefühl gibt, dass man ihnen nicht zuhören kann, weil man schon längst beim nächsten sein sollte. Es reicht auch nicht, die Opposition mit allen alten Tricks kleinzuhalten, da diese zu viele Möglichkeiten zur Gegendarstellung hat. Es reicht auch nicht, ab und an das Euro-Füllhorn auszuschütten, um finanzielle Brände rasch zu löschen, ohne dass die Ursache hinterfragt wird.
Weniger, dafür konsequenter, wäre in vielen Fällen wohl mehr. Das sollte sich diese Landesregierung zu Herzen nehmen. Ansonsten muss man sagen: „Neue Besen kehren zwar gut, aber die alten kennen die Ecken und Kanten wesentlich besser“.
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