Handshake mit Putin

Selenskyj lehnt Guterres-Besuch in Kiew ab

Außenpolitik
25.10.2024 16:16

In der Ukraine ist man über den Besuch von UNO-Generalsekretär António Guterres beim BRICS-Gipfel in Russland sehr verärgert. Vor allem die herzliche Begrüßung zwischen dem Portugiesen und Kremlchef Wladimir Putin hat für Irritationen gesorgt.

Das ukrainische Außenministerium hatte bereits im Vorfeld moniert, Guterres habe nicht an einem im Juni von Kiew ausgerichteten Friedensgipfel in der Schweiz teilgenommen. „Dies ist eine falsche Entscheidung, die die Sache des Friedens nicht voranbringt. Sie schadet nur dem Ruf der UNO“, hieß es in einer Erklärung.

Folgenreicher Handschlag zwischen UNO-Generalsekretär António Guterres und Russlands Präsident Wladimir Putin (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/Alexander Nemenov)
Folgenreicher Handschlag zwischen UNO-Generalsekretär António Guterres und Russlands Präsident Wladimir Putin

„Demütigung von internationalem Recht“
Nun spricht man von einer „Demütigung von Vernunft und internationalem Recht“. Bis auf Weiteres will man Guterres in Kiew nicht empfangen. Nach dem Treffen der BRICS-Staaten im russischen Kasan habe Guterres in die Ukraine kommen wollen, „aber der Präsident hat seinem Besuch nicht zugestimmt“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Präsidentschaftskreisen.

Internationaler Wirbel
Guterres' bemerkenswerter Auftritt sorgte auch für internationale Schlagzeilen. Die britische „Times“ erklärte in einem Meinungsbeitrag: „Durch seine bloße Anwesenheit stärkt Guterres einen Staatschef, der es aufgrund seiner fortgesetzten Verstöße gegen das Völkerrecht verdient hätte, von den UNO-Mitgliedsstaaten geächtet zu werden.“

Zu dem Gipfel, zu dem der seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine international weitgehend isolierte Putin eingeladen hatte, waren zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt angereist, darunter Chinas Präsident Xi Jinping, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Indiens Premierminister Narendra Modi. Es war die größte diplomatische Veranstaltung auf russischem Boden seit Februar 2022.

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