In Kerker gesperrt

Kreml-Kämpfer: „Bestraft, weil wir überlebten“

Ausland
25.10.2024 16:41

Wer nicht stirbt, der hat offenbar nicht hart genug gekämpft: Das scheint das Motto von russische Kommandeure gegenüber Zwangsrekruten in der Ukraine zu sein. Ein Militärblogger berichtet, dass überlebende Soldaten hart bestraft wurden, als sie in die Basis zurückkamen. Verwundete Rekruten wurden zum Sterben in einen Kerker gesperrt.

Um seine Truppen auszufüllen, hat das russische Militär Rekruten in Gefängnissen angeworben, denen nach dem Kriegsdienst eine Begnadigung winkt. Doch die Militärführung soll ohnehin nicht damit rechnen, dass viele davon jemals in die Heimat zurückkehren, wie der US-Militärblogger Chris Owen auf X berichtet. 

„Angeblich gehen russische Kommandeure davon aus, dass nur zwei Prozent der Soldaten mit Verurteilungen Angriffe überleben“, erklärt er in einem Posting. „Überlebende Soldaten werden bestraft, weil sie davon ausgehen, dass ihr Überleben ein Beweis dafür sei, dass sie ihre Befehle missachtet hätten.“

Das Posting des Militärbloggers auf X:

Verletzt zurück in Basis: „Mission nicht erfüllt“
Zwei dieser Zwangsrekruten, die desertiert sind, erzählten von einem schrecklichen Vorfall vom Juli. 15 Männer ihrer Einheit hätten einen Angriff überlebt und schafften es zurück in ihrer Basis. Ein Kommandant mit dem Rufnamen Caspian erklärte daraufhin, dass sie „die Mission nicht erfüllt hätten und dass die Überlebensrate der Verurteilten zwei Prozent nicht überschreiten dürfe. 

Ohne Essen und wenig Trinken in Kerker gesperrt
Die verletzten Soldaten hätten keine medizinische Hilfe bekommen, sondern seien in eine Art Kerker geworfen worden. Dort hätten sie weder Essen noch ausreichend Wasser bekommen. „Drei der Verwundeten starben sofort im Keller. Und die übrigen zwölf Leute, teils verwundet, teils unversehrt, schickte er sofort zum Sturmangriff, ohne Waffen, ohne Ausrüstung, ohne alles“, werden die Deserteure zitiert.

„Menschenleben sind nicht wertvoll“
Dort seien schließlich auch der Rest der Männer gestoben. „Kurz gesagt, sie töten ihre eigenen Männer, wenn etwas schiefgeht … Kurz gesagt, Menschenleben sind nicht wertvoll“, so die Flüchtigen. Zudem würden die Toten als Deserteure und nicht als Vermisste eingestuft – offenbar, damit ihre Angehörigen keine Entschädigung bekommen. 

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