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Mann der Woche | Minusmann der Woche

Mann der Woche. Der Bundespräsident ist Mann der Woche. Nicht nur, weil er am Nationalfeiertag eine zentrale Rolle spielt. Vor allem ist es Alexander Van der Bellen auch durch seine Entscheidung, nicht wie bisher in der Zweiten Republik üblich dem Erstplatzierten der Nationalratswahl, Herbert Kickl von der FPÖ, den Auftrag zur Regierungsbildung zu erteilen, sondern Karl Nehammer von der ÖVP. Traditionell ersuchen wir von der „Krone“ den Präsidenten um Grußworte am Nationalfeiertag. In diesen schreibt er unter anderem,  wir bräuchten gerade jetzt Mut und Entschlossenheit, „um Neues zu wagen“. Die Probleme, vor denen wir stehen, würden sich nicht von selbst lösen, alte Rezepte funktionierten dabei nicht mehr. Van der Bellen wörtlich: „Wir benötigen neue Ideen und den Willen, uns den Herausforderungen zu stellen.“ Jaja, da hat er schon recht, aber…

Minusmann der Woche. Der Bundespräsident hat recht. Aber, das, was er hier fordert, genau das – und noch viel mehr – zu erfüllen, verspricht ja ausgerechnet der Wahlgewinner. Aber weil ihn Van der Bellen nicht mit der Regierungsbildung beauftragt, muss er gar nicht beweisen, ob er dafür Partner gefunden hätte. Und muss auch nicht beweisen, selbst wenn er einen Koalitionspartner gefunden hätte, ob er überhaupt imstande gewesen wäre, diese Anforderungen zu erfüllen. Der Bundespräsident fordert in seinem Brief an die „Krone“-Leser „wir brauchen den Mut, die Dinge, die uns nicht mehr weiterhelfen, neu zu denken“. Und er appelliert „an uns alle“, wir sollten „gemeinsam an der Zukunft unseres Österreich“ arbeiten. Dazu würde freilich auch die FPÖ mit ihren Wählern und ihrem Chef gehören. Ob man sie und ihn nun mag oder nicht. Und das macht den Präsidenten für viele zum Minusmann der Woche.

Kommen Sie gut durch den Feiertag!

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