Vor dem ersten Weltcup-Start von Lucas Braathen als Brasilianer ist in dem südamerikanischen Land von Ski-Euphorie noch nichts zu spüren. „Aber wir beginnen nun mit den Live-Übertragungen“, sagte Gustavo Haidar, der Sportmanager des brasilianischen Wintersportverbandes CBDN. Der Riesentorlauf in Sölden ist auf dem YouTube-Kanal des Nationalen Olympischen Komitees „Time Brasil“ (Team Brasilien) live zu sehen.
Im Fernsehen wird man das erste Saisonrennen in Brasilien nicht verfolgen können. „Derzeit nicht“, sagte Haidar. „Aber wir hoffen später. Eines unserer Ziele ist, dass wir die Weltcup-Rennen ins Fernsehen bringen.“ Brasilianische Medien würden dank Braathen schon ein bisschen mehr über die exotische Sportart berichten, doch sei der 24-Jährige in der sportinteressierten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt.
Vor allem der Fußball dominiert in der Berichterstattung, von den Wintersportarten sei am ehesten Snowboard ein Begriff, erklärte Haidar. Braathen könnte es aber gelingen, die erste brasilianische Medaille in der Geschichte von Winter-Olympia zu holen. „Wir werden nicht pushen in Richtung Medaille, aber es könnte die Konsequenz sein. Wir erwarten, dass er bei uns seinen Freiraum hat, den er braucht, um glücklich zu sein“, sagte der CBDN-Funktionär.
Die „Confederação Brasileira de Desportos na Neve“ hält sich bei dem Projekt generell im Hintergrund. „Sie planen die Saison, wir begleiten sie nur“, verwies Haidar auf das „Team Pinheiro“, in dem bei Braathens Vater Björn als Manager die Fäden zusammenlaufen. Finanziell sei es nur „ein kleiner Teil, den wir beisteuern“, erklärte Haidar. „Wir sind nicht groß, wir haben nicht viel Geld. Aber wir bekommen die Unterstützung von der FIS.“
Wie oft Haidar wegen Braathen in Zukunft mit dem Weltcup auf Tour sein wird, weiß er noch nicht. „Der Verband kümmert sich um alle olympischen Sportarten. Ich bin der Sportmanager“, sagte er. „Vielleicht schaut auch der Präsident (Anders Pettersson; Anm.) einmal bei anderen Events vorbei.“
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