Streit um Preise

Milchbauern der NÖM rufen Lieferstopp bei Spar aus

Niederösterreich
27.10.2024 15:47

Weil Preisverhandlungen mit der Lebensmittelkette Spar zu keinem akzeptablen Ergebnis geführt hätten, rufen die Bauern der MGN Milchgenossenschaft Niederösterreich, die die Molkerei NÖM beliefern, einen Lieferstopp für deren Milchprodukte aus. Spar bestätigte das auf Anfrage.

Die Maßnahme sei „unumgänglich“, wird der MGN-Geschäftsführer, Leopold Gruber-Doberer, in einer am Sonntag veröffentlichten Aussendung zitiert. Bereits am vergangenen Montag habe man begonnen, keine Waren mehr an die Handelskette Spar zu liefern, so Gruber-Doberer. Spar bestätigte auf Anfrage, dass vorerst keine Einigung erzielt worden sei.

Es gelte aufzuzeigen, dass Fairness für die Leistung und Investition der Betriebe gegeben sein müsse, hieß es seitens der MGN. Hinter 2200 Bauernhöfen aus Niederösterreich, der Oststeiermark und dem Burgenland stünden ausschließlich Familien, die schon über Generationen hinweg Milchwirtschaft betrieben und deren Existenzen von der fairen Vermarktung ihrer Milch abhängig seien.

Spar würde informieren, dass von der NÖM geforderte Preiserhöhungen nicht zu akzeptieren seien. Begründet wird dies laut Gruber-Doberer mit sinkenden Rohstoff- und Energiepreisen. „Hier findet eine offensichtliche Fehlinformation statt“, fügte der Geschäftsführer der MGN hinzu.

Keine Einigung bei Preisverhandlungen
Es stimme, dass bei Preisverhandlungen mit der NÖM keine Einigung erzielt worden sei, sagte Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin bei Spar, zur APA. Weil die Futtermittel- und Energiepreise gesunken seien, würden Preissteigerungen bei Milch nicht akzeptiert.

Man sei jedoch um eine Lösung bemüht. „Wir werden weiterreden.“ Es müsse freilich niemand fürchten, dass sich bei Spar keine Milch in den Regalen finde, fügte Berkmann hinzu. Andere österreichische Molkereien würden die Belieferung übernehmen.

MGN-Bauern gehören 35% der NÖM
Die NÖM AG mit Sitz in Baden ist nach Berglandmilch die zweitgrößte Molkerei Österreichs. Sie gehört zu 65 Prozent der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien und zu 35 Prozent der MGN, deren rund 2500 Mitglieder die NÖM mit Rohmilch beliefern.

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