Trotz Sparpotenzial

Wärmepumpen-Nachfrage kräftig abgekühlt

Wirtschaft
28.10.2024 16:04

Nach einem kurzen Boom hat sich die Nachfrage nach Wärmepumpen zuletzt abgekühlt. Allerdings ist sie weiterhin höher als früher, denn dank Förderungen und der Energieersparnis von mindestens einem Drittel rechnet sich die eigene Erzeugung schnell, rechnet Alexander Springler vom Hersteller Daikin vor.

Mit Personalabbau und Zurückfahren der Produktion reagierten bereits einige heimische Wärmepumpen-Firmen auf den Einbruch des Marktes, der schon im Vorjahr begonnen hat. „Natürlich spüren wir den Rückgang beim Wohnbau, denn im Neubau hatten wir die größte Nachfrage nach Wärmepumpen. Bei über 90 Prozent der Einfamilienhäuser kam eine Heizungs-Wärmepumpe ins Spiel“, fasst es Alexander Springler, Co-Geschäftsführer von Daikin, zusammen.

Die Japaner sind Nummer drei in Österreich und beschäftigen in Österreich 120 Leute. Produziert werden die Geräte in Europa. Im Boomjahr 2022 wurden österreichweit von allen Anbietern zusammen noch fast 50.000 Anlagen installiert, 2023 brach die Nachfrage scharf auf 43.000 ein. Für heuer rechnet Springler mit einem Marktvolumen von rund 45.000 Pumpen.

„Eigentlich nicht dramatisch“
„Das ist also eigentlich nicht dramatisch, der Trend stagniert auf ein normales Niveau. 2021 waren es ja erst 30.000 Stück. Aber die politischen Ansagen haben die Erwartungen an die Nachfrage zu sehr hochgetrieben, die Hersteller haben daraufhin Fabriken gebaut und Leute eingestellt – die Kapazität ist nun eben zu hoch.“

Für die Hausbesitzer rechnet sich der Einbau jedenfalls ohne Probleme, so der Daikin-Manager. Bei einem Neubau sei die Heizlast oft um 50 Prozent niedriger als bei einem alten Gebäude, aber auch nach einer Renovierung bestehender Häuser „lassen sich ein Drittel und teilweise sogar die Hälfte der Heizkosten einsparen. In Einfamilienhäusern kommt man eigentlich gar nicht an der Wärmepumpe vorbei. Es ist ja das einzige Heizungssystem, wo man sogar die Energie mit einer PV-Anlage selbst produzieren kann. Man braucht also fast keinen Strom ins Haus leiten und ist dadurch neben der Ersparnis auch noch unabhängig.“

Alexander Springler: „Ebergieersparnis von einem Drittel bis zu 50 Prozent möglich.“ (Bild: martinsteiger.at)
Alexander Springler: „Ebergieersparnis von einem Drittel bis zu 50 Prozent möglich.“

Förderungen teilweise kombinierbar
Wichtig sei, dass die Förderungen planbar und unkompliziert sind. Das ist noch verbesserungsfähig, so der Experte. „Es gibt Förderungen von Bund, Ländern, Gemeinden und der Energieanbieter. Die sind teilweise kombinierbar, teilweise nicht, das ist noch zu kompliziert.“

Die Abwicklung danach funktioniert inzwischen gut (Registrierung, Kostenvoranschlag, nach der Förderzusage zwölf Monate Zeit für die Installation). Die Wärmepumpe selbst würde bei einem Altbau mit 200 Quadratmeter Wohnfläche etwa 30.000 bis 40.000 Euro kosten.

Für diese Investition, die man bis zum Erhalt des Zuschusses gänzlich selbst finanzieren muss, sollten finanziell weniger gut gestellte Interessenten wohl geförderte Darlehen bekommen, regt Springler an. Das würde die grundsätzlich hohe Bereitschaft, auf Öko-Heizungen umzusteigen, stark befeuern.

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