Drohmails im Umlauf

„Antworten Sie, sonst müssen wir Sie verhaften“

Oberösterreich
29.10.2024 08:00

Von kriminellen Gruppierungen werden wieder Drohmails verschickt. Absender der elektronische Post ist angeblich die Landespolizeidirektion. Auf den ersten Blick wirken die Briefe amüsant, sie dienen jedoch gezielt der Einschüchterung. 

Ein Mail von der Landespolizeidirektion mit dem Betreff: Beschwerde. Natürlich öffnet man die elektronische Post, das Interesse könnte nicht größer sein. Der Text ist verstörend und furchteinflößend zugleich. Zumindest für viele, die sich mit dem Vorgehen krimineller Gruppierungen bisher noch nicht befasst haben. Und nicht wissen, wie damit umzugehen ist.

In den Drohmails wird sogar von Verhaftung geschrieben. (Bild: Vera Lischka)
In den Drohmails wird sogar von Verhaftung geschrieben.

Anhang nicht öffnen und Mail sofort löschen
„Sofort löschen. Solche Mails haben wir in den letzten Monaten öfter gehabt, teilweise auch auf Englisch. Mir ist aber kein Fall bekannt, wo schon jemand etwas gezahlt hat und somit zu Schaden gekommen ist. Das ganze dient der Einschüchterung. Im Prinzip wird einem vorgeworfen, dass man auf Pornoseiten war. Die Täter hoffen, dass ihr E-Mail jemanden erreicht, der ein schlechtes Gewissen hat, jemanden mit Schuldgefühlen. Wenn es der Mail-Versender geschickt macht, verwendet er IT-Einrichtungen im Ausland oder Anonymisierungsdienste, also wenn derjenige gut vorbereitet handelt, ist es häufig nicht nachvollziehbar, wer der Absender ist.“

Zitat Icon

Das Ganze dient der Einschüchterung. Um dagegen vorgehen zu können, brauchen wir eine Anzeige. Sonst gibt es keine Rechtsgrundlage.

Gerald Sakoparnig, Leiter Betrugsdezernat Landeskriminalamt Linz

Anzeige muss vorliegen
„Damit ich ermitteln kann, benötige ich aber eine Anzeige wegen versuchten Betrugs. Sonst gibt es keine Rechtsgrundlage“, so Gerald Sakoparnig, Leiter des Betrugsdezernates im Landeskriminalamt Linz. Dass solche Nachrichten mittlerweile zum Alltag gehören, ist Fakt. „Das Internet bietet leider auch viele Schattenseiten“, so Sakoparnig.

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