Zwei Schlepper in Haft

368 Asylsuchende in sieben Tagen gestoppt

Aufgriffe von 12 Flüchtlingen oder mehr sind derzeit eher selten. Doch die Zahl der Registrierungen steigt.

(Bild: Christian Schulter/Christian Schulter, Krone KREATIV)

Viel weniger Aufgriffe als noch vor einem Jahr, die Zahl der Registrierungen nimmt aber wieder zu. Asylwerber müssen seit drei Monaten gemeinnützige Arbeit leisten – zehn Stunden im Monat sind verpflichtend.

„Alles ging ganz schnell. In Deutschkreutz hielt zu Mittag ein weißer Kastenwagen nahe einer Kreuzung der B 62 in Fahrtrichtung Industriegebiet an. Noch bevor die alarmierte Polizei das verdächtige Fahrzeug überprüfen konnte, sprangen 28 Syrer und zwei Türken aus dem fensterlosen Frachtraum auf die Straße.“ Diese dramatischen Szenen der illegalen Migration spielten sich vor etwas mehr als einem Jahr ab. Solche Berichte standen damals fast auf der Tagesordnung.

Kontingente verstärkt
Den Ermittlungen der Fahnder zufolge hatte die Schleppermafia im Sommer 2023 ihre Kontingente verstärkt und Transporte mit mindestens 30 Flüchtlingen durchgeboxt. Nur wenige Stunden nach dem Einsatz in Deutschkreutz waren 40 Migranten frühmorgens über die Grenze nach Nikitsch marschiert. 30 weitere Einwanderer sind dort am Nachmittag aufgetaucht.

Erneut gibt es für die Beamten in den Grenzkontrollstellen viel zu tun.

(Bild: Christian Schulter)

Knapp 3000 Migranten im heurigen Jahr
Im Herbst 2023 ist die Serie an Großaufgriffen abgerissen. Zu Beginn des heurigen Jahres sind alle sieben Tage oft nicht einmal 20 Migranten im Burgenland gestrandet. Bis zum Sommer 2024 nahm der Zulauf allerdings erneut zu. Die Wochen ab 5. August bis Mitte Oktober sind jeweils 149, 89, 143, 137, 150, 191, 295, 161, 211 und 308 Migranten registriert worden. Bisheriger Höhepunkt 2024 war vergangene Woche von 21. bis 27. Oktober. 368 Aufgriffe wurden gemeldet. Damit sind heuer insgesamt 2945 Asylsuchende ins Burgenland gekommen. 27 Schlepper konnten gestoppt und festgenommen werden.

Migranten helfen gemeinnützig
Für Geflüchtete, die hier bleiben, hat sich die Situation ein wenig geändert. Seit drei Monaten besteht für Asylwerber die Verpflichtung zur gemeinnützigen Arbeit. Diese Verordnung wird laut Innenministerium in den Grundversorgungseinrichtungen des Bundes konsequent umgesetzt. „1757 Asylwerber waren bislang mehr als 101.000 Stunden im Einsatz“, lautet die erste Bilanz. Rund 680 Asylwerbern sei das Taschengeld gekürzt worden, weil sie keine gemeinnützige Arbeit geleistet haben.

Zehn Stunden verpflichtende Arbeit
Zu den Tätigkeiten zählen unter anderem die Pflege von öffentlich zugänglichen Grün- und Parkanlagen sowie die Betreuung von Sportplätzen, die im Eigentum einer Gemeinde stehen. „Verpflichtet sind zehn Stunden Arbeit pro Monat“, teilt die Behörde mit. „Wer in Österreich Schutz erhält, soll der Gesellschaft auch etwas zurückgeben“, betont Innenminister Gerhard Karner.