Er wollte nach Hause zum Mittagessen nach einem anstrengenden Tag in der Schule. Doch daraus wurde nichts! „Bitte Plätze für Touristen freihalten“, meinte die Busfahrerin und ließ Wolfgang Laimer (10) einfach an der Haltestelle in St. Gilgen stehen.
Eine gültige Fahrkarte, genügend freie Plätze – und doch durfte der zehnjährige Wolfgang Laimer in St. Gilgen dieser Tage nicht in den Postbus der Linie 150 einsteigen. Auch seine Klassenkollegen mussten an der Haltestelle ausharren. „Die Plätze müssen für Touristen freigehalten werden“ meinte die Buslenkerin und nahm die Kinder nicht mit.
„Wir haben uns große Sorgen gemacht. Mein Bub hat noch kein Handy. Wir wussten nicht, wo er steckt – als er zur gewohnten Uhrzeit nicht zu Hause war“, sagt Papa Wolfgang Laimer. Und: „Das war der Busfahrerin aber offenbar völlig egal. Die Kinder sind da gestanden wie der Ochs vorm Tor.“
Die Probleme rund um die Linie 150 – sie verbindet die Stadt Salzburg mit Bad Ischl – bestehen seit Jahren. Erst im Sommer meldeten sich mehrere erboste Pendler bei der „Krone“.
Sie berichteten von hoffnungslos überfüllten Bussen. Bereits nach wenigen Stationen gebe es oft schon in Salzburg-Gnigl nicht einmal mehr freie Stehplätze. Denn: Vor allem asiatische Urlauber nutzen den 150er gerne. Sie wollen unbedingt nach Ischl, um von dort aus nach Hallstatt zu kommen. Das Problem sei bekannt, so Johannes Gfrerer vom Salzburger Verkehrsverbund (SVV) damals gegenüber der „Krone“.
Wolfgang Laimer hat sich im Namen seines Sohnes beim SVV beschwert und auch ein Entschuldigungsschreiben erhalten. „Hoffentlich passiert das nicht mehr. Wir zahlen dafür, dass mein Sohn den Bus nutzen kann.“