Der Amoklauf eines Jägers im Mühlviertel am Montag weckt Erinnerungen an einen Fall, der sich vor elf Jahren in Niederösterreich ereignet hat. Damals wurden bei Annaberg drei Polizisten und ein Sanitäter von einem Wilderer getötet.
Der Wilderer, der seit Jahren in Niederösterreich und in der Steiermark Hirsche erlegt und den Tieren das Haupt als Trophäe abgetrennt hatte, tappte am 17. September 2013 kurz nach Mitternacht bei Annaberg in eine Polizeikontrolle. Doch als der von der Polizei gejagte Wildschütz stehen bleiben sollte, rastet er aus und durchbrach die Sperre.
Amoklauf hielt das Land in Atem
Es begann ein mörderischer Amoklauf, der das ganze Land rund 24 Stunden in Atem hielt. Denn obwohl das vorerst unbekannte Phantom bereits einen schwer bewaffneten Beamten der Eliteeinheit Cobra angeschossen und schwer verletzt hatte, flüchtet es keineswegs, sondern legte sich im Wald und anschließend im eigenen Jagdschlössl auf die Lauer.
Da der Amokschütze in der Folge aus seinem Versteck auf Polizisten, Feuerwehr- und Rettungsleute – auf praktisch alles, was sich bewegte – schoss, forderte die Einsatzleitung sogar Unterstützung durch das Bundesheer, sprich einen Panzer, an. Am zweiten Tag des Amoklaufs durchbrach das Kettenfahrzeug die Mauern des Verstecks, Sondereinheiten durchkämmten das Gelände.
Drei Polizisten und ein Sanitäter starben
Nach langer Suche fand man schlussendlich in einem Geheimbunker die verkohlte Leiche von Alois H. Er hatte Feuer gelegt und sich eine Kugel in den Kopf gejagt. Die traurige Bilanz der Schreckenstat: Drei Polizisten und ein Sanitäter starben. In weiterer Folge wurden danach auch etliche technische, taktische und organisatorische Innovationen in der bundesweiten Polizeiarbeit eingeführt.
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