Toter in Gemeinde

Ortschef macht selbst Jagd auf den Amokschützen

Was für ein Tag für den Bürgermeister von Arnreit! Heinz Kobler verlor durch das schreckliche Blutbad, das ein Jäger angerichtet hatte, mit Josef H. einen angesehenen Bürger seiner Gemeinde und mit Franz Hofer, dem Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau, einen befreundeten Amtskollegen. Jetzt macht er als Polizist selbst Jagd auf den Täter. 

Das ist wohl einer der schwierigsten Tage im Leben von Heinz Kobler. Der ÖVP-Bürgermeister von Arnreit hat mit Franz Hofer (Ortschef in Kirchberg ob der Donau) nicht nur einen Amtskollegen, sondern mit Josef H. (zweites Opfer) auch einen verdienstvollen Bürger seiner Gemeinde verloren. „Der Sepp ist erst vor wenigen Tagen von einem längeren Reha-Aufenthalt zurückgekommen. Er war wieder fit und voller Tatendrang“, erzählt Kobler im Gespräch mit der „Krone“.

Der Sepp kam erst vor wenigen Tagen von einem längeren Reha-Aufenthalt zurück. Er war wieder fit und voller Tatendrang.

Heinz Kobler, Bürgermeister von Arnreit

An Suche nach Täter beteiligt
Doch Kobler hatte am Montag zunächst wenig Zeit, sich um seine Agenden als Bürgermeister zu kümmern. Denn er ist im Brotberuf Polizist und war seit den frühen Morgenstunden an der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder beteiligt. „Das ist natürlich schon besonders, aber so ist es eben einmal“, sagt er. Gekannt hat er das Opfer Josef H. natürlich sehr gut.

„Haben gemeinsam gearbeitet“
„Seine Familie ist eine Alteingesessene im Ort. Er war jahrelang Jagdleiter in Arnreit und so wie ich Polizist. Ich habe mit ihm vor seiner Pensionierung noch gemeinsam gearbeitet“, so Kobler. Auch den flüchtigen Roland Drexler (56) kennt er gut und wusste um die Konflikte zwischen den beiden Männern. Es habe immer wieder Diskussionen und Streitereien zwischen Drexler und Josef H. gegeben, aber da sei es um jagdliche Dinge gegangen.