„Softstart“ in Ferien

(Noch) kein Chaos durch autofreien Hauptplatz

Oberösterreich
29.10.2024 09:13

Gestern ging der erste Werktag am vom Durchzugsverkehr befreiten Hauptplatz über die Bühne – wie erwartet ohne größere Zwischenfälle. Wegen der Herbstferien blieb ein Verkehrschaos aus. Trotzdem sind Gewerbetreibende in der Klosterstraße noch nicht völlig begeistert von der neuen Regelung. 

Tagsüber flanierten bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein vor allem Touristen rund um die Dreifaltigkeitssäule, ohne überhaupt zu bemerken, dass keine Autos fahren. Und zur Stoßzeit, zu der sich für gewöhnlich die Fahrzeuge von der Klosterstraße kommend Richtung Donaulände stauen, war es zwar ein ungewohntes Bild, nur Radfahrer zu erblicken – ein Verkehrschaos blieb aber aus. Allerdings hatte das auch schon VP-Vizebürgermeister Martin Hajart prophezeit: „Wir machen eben einen ,Softstart‘, nach den Herbstferien wird man das Ganze mit Sicherheit eher spüren.“

Absperrung für zwei Wochen
Dass kaum ein Autofahrer die neue Regelung missachtete, lag auch daran, dass in der Klosterstraße auf Höhe Landhaus für die nächsten zwei Wochen eine Absperrung inklusive Security eingerichtet wurde. Der Dame vom Wachpersonal wurde nicht langweilig, im Gespräch mit der „Krone“ verriet sie: „Einige hatten es noch nicht gewusst, andere wieder wollten es trotzdem versuchen. Aber alle Lenker waren freundlich und haben verständnisvoll umgedreht.“

Ein Securitydienst „bewacht“ die nächsten zwei Wochen die neue Fußgängerzone (Bild: MaRu)
Ein Securitydienst „bewacht“ die nächsten zwei Wochen die neue Fußgängerzone

Fußgängerzone nur erster Schritt
In der Klosterstraße sprachen die Gewerbetreibenden beim „Krone“-Lokalaugenschein von gemischten Gefühlen. Einerseits finden sie es gut, dass nun nicht mehr so viele Autos an ihren Geschäften vorbei brausen, andererseits spürt man vereinzelt auch die Angst, am Ende überzubleiben, da für die Attraktivität der Straße bisher noch nichts getan wurde.

Der Verkehrsreferent kennt das Problem: „Die Nutzung des öffentlichen Gutes ist viel zu teuer, das müssen wir ändern.“

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