Dieser Tage hat die heiße Phase beim Artenschutzgipfel in Kolumbien begonnen. Seit Dienstag sind die Minister vor Ort und haben das Ruder übernommen. Es geht wie so oft um das Geld und die Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen. Klimaschützer machen Druck auf die Politik.
„Die COP16 ist der Ort, um endlich Meter im globalen Artenschutz zu machen. Doch derzeit verlieren sich die Entsandten in Details. Die Industrielobby propagiert indes falsche Lösungen und verhindert so wirksamen Artenschutz. Damit die Artenschutzkonferenz ein Erfolg wird, müssen die Ministerinnen und Minister genügend Geld auf den Tisch legen und Indigenen und lokalen Gemeinschaften einen direkten Zugang zu diesen Mitteln geben. Die Klima- und Artenschutzkrise lassen sich nur gemeinsam lösen“, so Ursula Bittner, Artenschutzexpertin bei Greenpeace.
Es geht ums Geld
Die Verhandlungen in Kolumbien sind zuletzt bei Fragen der Finanzierung ins Stocken gekommen. Greenpeace fordert, dass die Finanzierungslücke im Naturschutz dringend geschlossen wird und sich die Verhandler nicht von falschen Lösungen, wie Biodiversitätskompensationen, ablenken lassen. Zudem muss ein direkter Zugang zu finanziellen Mitteln für Indigene und lokale Gemeinschaften geschaffen werden.
Die Zeit drängt
Die Gespräche in Cali gehen noch bis zum 1. November. Es bleiben den Vertragsstaaten also noch vier Tage, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Neben den notwendigen Zusagen zu ausreichend finanziellen Mitteln, müssen die Vertragsparteien ihre nationalen Biodiversitätsstrategien und -maßnahmen anpassen, um ihre Verpflichtungen für den Schutz der Natur zu erfüllen. In Österreich müssen diese Maßnahmen dringend im Programm der neuen Regierung fest verankert werden, so Greenpeace.
Österreichs Noch-Klimaschutzministerin Leonore Gewessler verspricht, Druck auf ihre Kollegen zu machen. „In Kolumbien heißt es nun Nägel mit Köpfen machen. Ziele sind nur gut, wenn man auch überprüfen kann, ob sie erreicht werden. Bei der Finanzierung gibt es einen vernünftigen Kompromiss aus Montreal. Den sollten wir umsetzen, anstatt wieder ganz von vorne zu beginnen“, so Gewessler.
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