Die Verleihung des Ballon d‘Or hat in diesem Jahr zu reichlich Ärger geführt, der auch am Tag danach nicht abklingt. Real Madrid blieb der Veranstaltung aus Protest fern. Vinícius Júnior meldet sich auf X zu Wort und der Chefredakteur von France Football, Vincent Garcia, betont: „Ich wurde von Real Madrid sehr unter Druck gesetzt“.
„Ich wurde von Real Madrid sehr unter Druck gesetzt. Vielleicht hat mein Schweigen sie an ihre Grenzen gebracht“, erklärt der France-Football-Chefredakteuer gegenüber „L‘Équipe“. Der Ballon d‘Or wird seit 1956 von France Football verliehen. Garcia erklärt weiter: „In diesem Jahr sollten die Gewinner nicht im Vorhinein benachrichtigt werden. Ich dachte, alle hätten sich geeinigt, aber im letzten Moment gerieten manche Leute in Panik und wollten die Spielregeln ändern.“
Der Chefredakteur spielt damit auf das Fernbleiben der „Königlichen“ an hat auch einen Verdacht, was zusätzliche Brisanz in die Thematik gebracht haben könnte: „Vielleicht hatten sie ein Gefühl, vielleicht hat der Clásico nicht geholfen.“
Vinicius meldet sich zu Wort
Der Ballon d‘Or für den spanischen Fußball-Europameister Rodri ist bei aktuellen und ehemaligen Spielern von Real Madrid auf Unverständnis gestoßen – weil die Auszeichnung ihrer Meinung nach dem Zweitplatzierten Vinícius Júnior gebührt hätte. Kein Vertreter des Champions-League-Siegers reiste zur Auszeichnung nach Paris, nachdem bekanntgeworden war, dass die prestigeträchtige Trophäe nicht an den brasilianischen Angreifer gehen würde.
Vinícius Júnior selbst ließ ebenfalls durchblicken, dass er nicht einverstanden ist mit dem Ergebnis. Die spanische Zeitung „El País“ zitierte aus einer Mitteilung von Real, in der es hieß: „Es ist offensichtlich, dass der UEFA Ballon d‘Or keinen Respekt vor Real Madrid hat. Und Real Madrid ist nicht dort, wo es nicht respektiert wird.“ Zudem meldete sich der Brasilianer auf X zu Wort und erklärte: „Wenn es sein muss, mache ich 10x mehr. Sie sind nicht vorbereitet.“
Real glänzte mit Abwesenheit
Zum Gewinner der Journalistenwahl, die erstmals gemeinsam von „France Football“ und der Europäischen Fußball-Union UEFA organisiert wurde, wurde Mittelfeldstratege Rodri von Manchester City gekürt – vor Vinícius Júnior und seinen beiden Real-Teamkollegen Jude Bellingham und Dani Carvajal.
Real-Mittelfeldspieler Eduardo Camavinga bezeichnete die Wahl als „Fußball-Politik“ und schrieb bei X zu einem Foto von sich und Vinícius Júnior: „Mein Bruder, du bist der beste Fußballspieler der Welt und keine Auszeichnung kann etwas anderes sagen.“ Bei der Preisvergabe in Paris suchten die Gäste im Saal auch vergebens nach Kylian Mbappé, der gemeinsam mit Bayern Münchens Harry Kane als bester Torschütze der vergangenen Saison ausgezeichnet wurde, sowie Carlo Ancelotti, der als Trainer des Jahres geehrt wurde.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.