Die akute Angina tonsillaris ist eine häufige Erkrankung, die vor allemSchulkinder betrifft, aber grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten kann. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, hat hier und auf KroneMED alle Informationen und Anlaufstellen für Betroffene parat.
Halsweh ist ein klassisches Erkältungssymptom, kann aber auch im Rahmen einer reinen Entzündung der Gaumenmandeln (Angina tonsillaris) auftreten. Meist stecken bei Angina so wie bei der Erkältung Viren dahinter, manchmal aber auch Bakterien. Als Hausarzt ist es meine Aufgabe, Sie hinsichtlich der Therapie zu beraten und auf mögliche Komplikationen zu achten.
Hilfe beim Hausarzt
In der Hausarztpraxis ist die Unterscheidung, ob Bakterien oder Viren hinter den Beschwerden stecken, nicht immer eindeutig möglich: Der Rachenabstrich („Streptokokken- Schnelltest“) ist – soweit überhaupt verfügbar – oft negativ, auch wenn es eine bakterielle Ursache gibt. Eine Blutabnahme macht wenig Sinn und wird im Normalfall nicht durchgeführt. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird sich in der Praxis also an Ihrem Beschwerdebild orientieren, das meist sehr gute Hinweise gibt. Zudem steht Ihnen das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen auch in der Nacht und am Wochenende zur Verfügung. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.
Für eine eher virale Infektion spricht neben Halsweh auch Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Fieber und/oder Abgeschlagenheit sowie irrtierte, gerötete Augen
Für eine bakterielle Infektion spricht neben Schluckbeschwerden auch Fieber mit über 38 Grad, geschwollene Lympknoten sowie eine weißlich-gelbe Auflagerung an den Mandeln
In etwa neun von zehn Fällen steckt hinter der akuten Mandelentzündung eine Infektion mit Erkältungsviren. In diesen Fällen haben Antibiotika keinen Nutzen, können aber unerwünschte Wirkungen haben. Der Fokus liegt daher auf der Linderung der Beschwerden. Tabletten mit Wirkstoffen, wie Ibuprofen oder Paracetamol können Schmerzen reduzieren und Fieber senken und damit die Befindlichkeit verbessern. Es ist jedenfalls wichtig, sich vor Augen zu halten, dass eine Entzündung von Gaumenmandeln und Rachen in den allermeisten Fällen von selbst abheilt. Nach drei Tagen sind 30-40 Prozent der Betroffenen auch unbehandelt schmerzfrei, nach einer Woche haben bereits 80-90 Prozent keinerlei Beschwerden mehr.
Was tun bei chronischen Beschwerden?
Zu einem Facharzt für Hals-Nasen- Ohren-Heilkunde wird Sie Ihr Hausarzt beispielsweise schicken, wenn es Hinweise auf einen Abszess im Rachenbereich gibt, wenn die Beschwerden länger als sechs Wochen dauern oder bei mehr als sechs Mandelentzündungen im Jahr. Der HNO-Arzt kann den Nasen-Rachenraum mit einer Endoskopie (Spiegelung) genauer untersuchen. Diese schonende Untersuchung erfolgt unter lokaler Betäubung. Bei häufigen Episoden von Angina tonsillaris oder wenn ein Abszess im Bereich des Rachens festgestellt wird, kann neben der Behandlung mit Antibiotika ein operativer Eingriff an einer Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen notwendig sein. Auch eine Störung der Flüssigkeitsaufnahme durch das Anschwellen der Schleimhäute kann eine stationäre Aufnahme im Spital erforderlich machen.
Bei einem oder mehreren dieser Symptome sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen
Angina tonsillaris bei Kindern
Bei Kinderm mit Halsweh und hohem Fieber kann auch ein Kinderarzt hinzugezogen werden. Wenn neben den Schluckbeschwerden verstärkter Speichelfluss, Atemprobleme oder eine „kloßige“ Sprache auftreten, sollten auf jeden Fall ernstere Erkrankungen durch einen Arzt ausgeschlossen werden.
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