Mit den Urteilen beim Prozess in Wien war die Familie, von der drei Mitglieder bei der wilden Straßenschießerei in Floridsdorf schwer verletzt worden sind, gar nicht einverstanden. „Blut um Blut“, riefen sie im Gerichtssaal. Kurz darauf soll es bei einem zufälligen Treffen der befeindeten Clans zu einer gefährlichen Drohung gekommen sein. Die Fehde beschäftigte am Dienstag erneut einen Strafrichter – in getauschten Rollen.
„Blut um Blut“, riefen die angeschossenen Opfer, nachdem die Geschworenen den Vater (54) und drei seiner Söhne in Wien vom Mordversuch freigesprochen und „nur“ für (absichtlich) schwere Körperverletzung verurteilt hatten. Für jene wilde Schießerei auf offener Straße in Floridsdorf, die am Abend des 7. Oktober 2023 die Bundeshauptstadt in Atem gehalten hatte. Wie sich herausstellte, eskalierte damals eine Prügelei zweier Familien aus Ex-Jugoslawien – drei Gegner erlitten Schussverletzungen.
Die Urteile, die den Opfern gar nicht passten, fielen Ende Juni. Kurz darauf kam es zu einem Vorfall, der die verfeindeten Familien am Dienstag wieder vor Gericht zusammenbrachte. Im LG Korneuburg (NÖ) ist ein damaliges Schussopfer, ein früherer MMA-Kämpfer, wegen gefährlicher Drohung angeklagt.
Zufälliges Treffen beim Familien-Einkaufsbummel
Der 29-jährige Sohn des Ex-Baumeisters, der bei der Schießerei in Floridsdorf mit einem Messer den Bruder des MMA-Kämpfers verletzt hatte, wurde Anfang Juli aus der Haft entlassen. Am 13. Juli dann das zufällige Treffen mit dem nun angeklagten einstigen Schussopfer im Einkaufszentrum G3 in Gerasdorf.
„Es war das erste Mal, dass er nach der Haft ins Freie ist“, erinnert sich die Frau des Mannes als Zeugin an den Ausflug mit Schwiegermutter und Kind. Als der MMA-Kämpfer den Kontrahenten erblickte, sei dieser aggressiv geworden: „Er hat gesagt, dass wir hinausgehen sollen und ich das Messer zurückbekommen werde. Es werde mich erwischen, die Sache sei noch nicht vorbei“, so der Baumeister-Sohn.
Die Zeugen können die Drohungen nicht konkret bestätigen, weshalb der Mandant von Johannes Fouchs freigesprochen wird. Ein Ende der Fehde ist nicht in Sicht.
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