Auf den Philippinen
Franzose gab Missbrauch von Kindern in Auftrag
Der nächste schwere Missbrauchsfall erschüttert Frankreich: Ein 59 Jahre alter Franzose soll Hunderte Vergewaltigungen von Mädchen auf den Philippinen in Auftrag gegeben und an seinem Computer direkt per Livestream verfolgt haben. Ihm werden Beihilfe zur Vergewaltigung von Minderjährigen, sexuelle Belästigung und Beihilfe zum Menschenhandel vorgeworfen.
Der Prozess gegen den in Frankreich bekannten Animationszeichner von Kinofilmen wird an einem Pariser Schwurgericht geführt.
Opfer trotz Ermittlungen unbekannt
Wie die Verteidigerin des Angeklagten, Jane Peissel, dem Sender BFMTV sagte, gestehe ihr Mandant alle ihm vorgeworfenen fürchterlichen Taten, die er über das Internet in Auftrag gegeben habe. Fahnder stießen in Handys und auf Computern des Mannes auf Filme der Mädchen. Trotz aller Nachforschungen konnten die Opfer nicht ermittelt werden.
Frauen mussten Mädchen missbrauchen
Insgesamt soll der Angeklagte seit 2016 rund 50.000 Euro auf die Philippinen überwiesen haben, mutmaßlich um Frauen dafür zu bezahlen, junge Mädchen im Alter von fünf bis 15 Jahren auf seine Anweisungen hin vor laufender Kamera zu missbrauchen, berichtete der Sender France Info. Der Angeklagte selbst, der sich demnach im Verhör als „richtiger Pädophiler“ bezeichnete, sprach von 10.000 Euro, mit denen er mindestens 24 Frauen für die Missbrauchstaten bezahlt habe, die er sich per WhatsApp oder Skype anschaute.
Expertin: Philippinen „Glücksfall für westliche Auftraggeber.“
Der Missbrauch von Kindern per Livestream habe in letzter Zeit erheblich zugenommen, insbesondere auf den Philippinen, sagte die Sprecherin des gegen Kindesmissbrauchs auftretenden Vereins Cameleon, Socheata Sim, der Zeitschrift „JDD“. „Die Philippinen sind ein beliebtes Ziel: prekäre Familienverhältnisse, schweigende Opfer, eine gute Internetverbindung, ein Glücksfall für westliche Auftraggeber.“
Die Sprecherin verwies auf Angaben der philippinischen Regierung, wonach die Zahl der Meldungen über pädokriminelle Inhalte während der Corona-Pandemie um 200 Prozent gestiegen sei.
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