Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Manfred B. (54): „Wie kann ich einen Herzinfarkt erkennen bzw. welche typischen Symptome treten dabei auf?“
Priv.-Doz. Dr. Klaus Distelmaier, Facharzt für Kardiologie mit Schwerpunkt Fettstoffwechselstörungen, Herz Zentrum Währing, Wien: Der Herzinfarkt wird durch eine akut auftretende Sauerstoff-Unterversorgung des Herzmuskels ausgelöst. Ursächlich ist in den meisten Fällen die sogenannte koronare Herzkrankheit – eine chronische Erkrankung, die über Jahre voranschreitet und zu einer Verkalkung und Verengung der herzversorgenden Gefäße führt. Bei plötzlichem Verschluss eines Gefäßes sterben unterversorgte Bereiche des Herzmuskels ab. Dies führt zu einer Abnahme der Pumpkraft des Herzens und kann im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Rhythmusstörungen auslösen.
Je schneller ein Infarkt erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Überlebenschancen und desto geringer sind die bleibenden Schäden am Herzmuskel. Daher ist es wichtig, die Anzeichen zu kennen, richtig zu interpretieren und unverzüglich die Rettungskette in Gang zu setzen. Die Symptome eines Herzinfarkts können stark variieren, es gibt jedoch einige typische Anzeichen:
Im Vordergrund stehen stark brennende oder drückende Schmerzen hinter dem Brustbein mit Ausstrahlung in Arme, Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter. Sofort handeln, wenn die Schmerzen länger anhalten oder sogar zunehmen! Häufig werden auch Atemnot, Kaltschweißigkeit, Todesangst, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen beschrieben. Bei Frauen ist die Symptomatik des Herzinfarkts oft weniger eindeutig, was das Erkennen und damit auch die Behandlung verzögern kann.
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In vielen Fällen wird die koronare Herzkrankheit viel zu spät, erst mit Herzinfarkt oder plötzlichem Herztod diagnostiziert. Daher auf mögliche alarmierende Vorzeichen wie Kurzatmigkeit, Brustkorbenge oder Brennen hinter dem Brustbein frühzeitig reagieren! Diese Symptome treten typischerweise bei körperlicher Anstrengung oder Stress auf und bessern sich in Ruhe. Bei Patienten mit Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterin, Diabetes mellitus oder Nikotinkonsum sollten unbedingt regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen erfolgen.
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