Christoph Pelczar ist Pfarrer bei Grün-Weiß, fordert am Dienstag im Cup-Achtelfinale als Stripfings Obmann seinen Herzensverein. Die „Krone“ besuchte ihn in der Kirche in Weikendorf. Die Audienz beim Papst bleibt unvergessen, mit Legende Steffen Hofmann pflegt er seit Jahren eine enge Freundschaft.
Durch eine kleine Holztüre in den wunderschönen Innenhof, danach exakt 24 Stufen in den ersten Stock. Bilder von den prägendsten Momenten, Kreuze und Fußballtrikots zieren die Wände, dazu sticht der Boxsack am Ende vom Gang sofort ins Auge. „Willkommen in meinem Reich“, begrüßte Christoph Pelczar die „Krone“ beim Lokalaugenschein am Dienstag in der Pfarre im niederösterreichischen Weikendorf.
Die 1790 Quadratmeter an beheizbarer Wohnfläche lassen keine Wünsche offen, seit 21 Jahren fühlt sich hier Pelczar, der 1997 von Polen nach Österreich kam, pudelwohl. 2000 wurde er zum Priester geweiht. „Ich bin ein absoluter Genussmensch, den Morgen starte ich gerne mit Kaffee und Zigarillo. So begebe ich mich eben am besten in eine andere Dimension.“ Auf den Dienstag freut sich Stripfings Obmann wie ein kleines Kind. Denn im Cup-Achtelfinale (18.15) empfängt Austrias Kooperationsklub auf der Hohen Warte Pelczars Herzensverein Rapid. Bei Grün-Weiß, wo Louis Schaub nach Gehirnerschütterung zurück und Rotation ein Thema ist, war er fünf Jahre lang im Nachwuchs als Mentalcoach tätig und für viele Kicker, die zu ihm eine starke Verbindung entwickelten, Gold wert.
Weshalb der 49-Jährige seit 2016 bei Rapid als Pfarrer unverzichtbar, schon Kult ist. „Bei einer Hochzeit habe ich mit dem Ehepaar über den runden Ball gesprochen und anschließend in der Kirche ein paar Pässe gespielt. Da waren auch einige Rapidler vom Klub anwesend, das habe ich nicht einmal gewusst. Ich glaube an keine Zufälle. Wenn mir jemand sagt, dass ich verrückt bin, ist es für mich das allergrößte Kompliment. Sportdirektor Hörtnagl holte mich nach einem Vorstellungsgespräch zum Verein.“
Ex-Rapidler wie Stefan Schwab oder Dejan Ljubicic traute er. „Ich habe über 30.000 Fotos auf meinem Handy, das sind unvergessliche Erlebnisse. Wie auch die Audienz beim Papst 2018. Er nahm sich für Rapid extrem viel Zeit, obwohl wir uns wegen dem dichten Verkehr in Rom verspäteten. Ljubicic umarmte vor Freude den Papst, Joelinton hatte Tränen in den Augen.“
Bereits vor dem Spiel wird Stripfings neues Maskottchen in Form einer Kirchenmaus präsentiert, dazu gibt’s zwischen Rapids Geschäftsführer Steffen Hofmann und Pelczar einen Leiberltausch im Zeichen gegen Gewalt und Hass. „Rapids Fußballgott würde mir unseren Sieg verzeihen. Wir alle wollen dieses Fest nur genießen, ich sehe das Spiel nicht als David gegen Goliath.“ Seit Februar ist Pelczar nun als Stripfing-Obamnn tätig. „Ich sehe meine Aufgabe auch als Friedensmission, dass alle an einem Strang ziehen, eine gemeinsame Euphoprie entfacht wird. Wenn ich etwas kann, dann ist es , Menschen zu überzeugen und zu begeistern.“
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