Bleibt 6 Monate

Chinas neue Tiangong-Crew ins All aufgebrochen

Wissenschaft
30.10.2024 06:50

China hat eine neue Crew zu seiner Weltraumstation „Tiangong“ (Himmelspalast) geschickt. Eine 60 Meter lange und 40 Tonnen schwere Rakete vom Typ „Langer Marsch 2F“ brachte das dreiköpfige Team der Mission „Shenzhou 19“ (magisches Schiff) vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der nordwestlich gelegenen Wüste Gobi ins All. 

Kurze Zeit später bestätigte die Missionsleitung den erfolgreichen Start.

Kommandant Cai Xuzhe (48), die Ingenieurin Wang Haoze (34) und der frühere Luftwaffenpilot Song Lingdong (34) meldeten, wohlauf zu sein. Sie sollen laut der chinesischen Behörde für bemannte Raumfahrt etwa sechseinhalb Stunden nach dem Eintritt in den Weltraum an die Raumstation andocken.

Wang Haoze, Cai Xuzhe und Song Lingdong bleiben ein halbes Jahr im All. (Bild: APA/AFP)
Wang Haoze, Cai Xuzhe und Song Lingdong bleiben ein halbes Jahr im All.

Die drei waren zuvor von der Raumfahrer-Einheit der Volksbefreiungsarmee ausgewählt worden. In China untersteht die bemannte Raumfahrt dem Militär. „Ich und genauso die anderen träumen davon, die Weltraumstation einmal zu besuchen“, sagte Wang. Sie wolle jede Aufgabe gut erledigen und die Station schützen.

Zwei Weltraum-Neulinge dabei
Cai war bereits mit der „Shenzhou 14“-Mission im Jahr 2022 im All. Wang und Song sind Weltraum-Neulinge. Zwar gebe es Unterschiede in Alter und Geschlecht, sagte Cai vor Abflug. „Aber wir haben dasselbe Ziel, nämlich für das Land zu kämpfen“, fuhr er fort.

(Bild: APA/Associated Press)

Während des rund sechsmonatigen Aufenthalts soll das Team 86 Experimente durchführen. Diese umfassen Versuche rund um Leben und Medizin im All, physikalische Kräfte und neue Technologien, wie der Sprecher der Raumfahrtbehörde, Lin Xiqiang, vor dem Start sagte.

Von den Experimenten erhoffen sich die Wissenschafter unter anderem Fortschritte bei der Entwicklung neuer Materialien sowie Wissen über die Auswirkungen von Strahlung und Schwerelosigkeit auf den Körper. Die Raumfahrer sollen außerdem Weltraumspaziergänge unternehmen und Schutzvorrichtungen gegen Weltraumschrott an der „Tiangong“ anbringen.

Die „Shenzhou 19“ löst die derzeit noch auf der „Tiangong“ lebenden Raumfahrer der „Shenzhou 18“-Mission ab, die Ende April dorthin aufgebrochen waren. Die drei Männer sollen am 4. November wieder auf der Erde ankommen. Während ihres Aufenthalts hatten die drei Kampfpiloten ebenfalls experimentiert und Weltraumspaziergänge absolviert.

Bemannte Mondmission bis 2030
In diesem Jahr gelang es chinesischen Wissenschaftern erstmals in der Menschheitsgeschichte, Bodenproben von der schwer zu erreichenden Rückseite des Mondes zur Erde zu transportieren. Bis 2030 will China eine bemannte Mondmission vollbracht haben. Behördensprecher Lin betonte, die laufenden Entwicklungen und Tests dafür verliefen nach Plan. Die ersten Raumfahrer trainierten bereits für die Mondmission und erlernten etwa das Steuern des Raumschiffes und die Bedienung des Mond-Rovers.

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