Radikale Kürzungen
Jetzt fix: Gewinn bricht bei VW um 64 Prozent ein
Das operative Ergebnis fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Management und Arbeitnehmer werden sich am Mittwoch beraten – das erste Mal seit Bekanntgabe der radikalen Kürzungspläne. Laut dem Betriebsrat will der Vorstand mindestens drei deutsche VW-Werke schließen.
Der Autokonzern VW steckt tief in der Krise. Ein schwaches Branchenumfeld mit weniger Fahrzeugverkäufen sowie der angestoßene Kapazitäts- und Stellenabbau im Konzern sorgten für eine Milliardenbelastung. Am Mittwoch treffen um 11 Uhr die Arbeitnehmer und das Management erstmals offiziell zusammen, seit am Montag die Sparvorschläge öffentlich gemacht wurden.
Drei Volkswagen-Fabriken vor dem Aus
Der Vorstand möchte mindestens drei Volkswagen-Fabriken dichtmachen. Zehntausende der 120.000 Beschäftigten in Deutschland müssen um ihre Arbeitsplätze fürchten. Auch Österreich wird von den Einsparungen betroffen sein – über 900 Firmen sind in der Zulieferindustrie tätig.
Der Vorstand präsentierte gleich frühmorgens neue Geschäftszahlen, der Gewinn von Volkswagen ist im dritten Quartal eingebrochen. Der Konzerngewinn nach Steuern schrumpfte um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro.
Bei einem Umsatz knapp unter dem Vorjahr erwirtschaftete der größte europäische Autobauer eine Rendite von 3,6 Prozent, gut zweieinhalb Prozentpunkte weniger. Nach neun Monaten belaufe sich die Rendite der kriselnden Kernmarke VW auf nur noch zwei Prozent, deutlich weniger, als sich große Industriekonzerne eigentlich erhofft hatten.
Arbeitnehmer kündigen Widerstand an
Die im September erneut gesenkte Jahresprognose hielt das Management um Vorstandschef Oliver Blume aufrecht. Blume hat im Konzern den Rotstift angesetzt und will Milliarden einsparen, um insbesondere die renditeschwache Kernmarke VW Pkw wieder auf Trab zu bringen.
Auch empfindliche Gehaltseinbußen stehen im Raum. Die Arbeitnehmer haben erbitterten Widerstand angekündigt und fordern umfassendere Rezepte als nur die Arbeits- und Fabrikkosten in den Blick zu nehmen. An diesem Mittwoch findet die nächste Gesprächsrunde zwischen Unternehmen und der Gewerkschaft IG Metall zum VW-Haustarif statt.
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