Am Alten Landgut in Favoriten soll die neue Pflege-Fachhochschule Wiens Bedarf an Pflegekräften langfristig absichern. Moderne Infrastruktur bis hin zu Hightech-Simulationsräumen, finanzielle Anreize und Karrieremöglichkeiten sollen Studierende anlocken und zugleich die Qualität der Pflege steigern.
Der FH Campus Wien und der Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) setzen mit der neuen Ausbildungsstätte nun einen Hebel für hoch qualifizierten Nachwuchs in Pflegeberufen an – nicht zuletzt, weil im Bereich der akademischen Pflegeausbildung auch nach EU-Vorgaben noch Lücken bestehen. 1400 Plätze für Studierende sollen diese Lücke schließen. Profitieren sollen nicht nur künftige Patienten, sondern auch die Lernenden.
Neues Haus soll „für Gesundheitsberufe begeistern“
Das neu errichtete Haus am Favoritner FH-Campus, an dem bereits die ersten Studierenden ausgebildet werden, ist allein der Pflegeausbildung gewidmet. Das nötige Geld hat der Wigev zur Verfügung gestellt und will damit laut Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb „mehr Menschen für Gesundheitsberufe begeistern“. Insgesamt stehen am FH Campus nun 2150 Ausbildungsplätze aus dem Pflegebereich zur Verfügung, vom Bachelorstudium über Physiatherapie bis zu psychiatrischer Pflege.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker sieht mit dem neuen Haus Wiens Ausbildungspaket gegen den Pflegenotstand für abgeschlossen an. Wien habe damit „die Ausbildungsplätze im Bereich der Pflege verdoppelt und die Ausbildung auf moderne Beine gestellt“. Neben herkömmlichen Lehrräumen finden sich im neuen Haus auch Funktions- und Simulationsräume. Noch getüftet wird an einem „Simulations-Lab“, das Situationen, die in Spitälern und Pflegeheimen vorkommen können, lebensnah nachvollziehbar machen soll.
Annehmlichkeiten sollen Studierende anlocken
Das 42.000 Quadratmeter große Haus wurde in nur 19 Monaten hochgezogen. Es soll das Lernen mit großen hellen Räumen, Freiflächen, der guten öffentlichen Anbindung und Annehmlichkeiten wie einer Mensa mit rund 600 Sitzplätzen so angenehm wie möglich machen. Zudem wurde mit Geothermie, Solarenergie, E-Bike-Ladestellen und Fahrradabstellplätzen auf Nachhaltigkeit geachtet.
Wien tut, was es kann, damit die in sechs Semestern ausgebildeten Fachkräfte der Stadt erhalten bleiben. Eine Verschränkung der Ausbildung mit Praktika in Wigev-Spitälern und -Pflegeheimen soll dazu Weichen stellen. Außerdem bietet die Stadt finanzielle Anreize, von der Beteiligung an den Ausbildungskosten bis zur Möglichkeit, das Studium schon mit Wigev-Anstellung zu absolvieren. Auch das Lehrpersonal rekrutiert sich gutteils aus Wigev-Mitgliedern. Außerdem betont die Stadt, dass das Einstiegsgehalt für diplomierte Pflegekräfte inzwischen bei mindestens 3057 Euro pro Monat liegt, Zulagen noch nicht mitgerechnet.
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