Einen Tag, nachdem acht österreichische Blauhelmsoldaten durch einen Raketentreffer im Südlibanon leicht verletzt wurden, gibt das Bundesheer Entwarnung: die Männer waren am Mittwoch Früh wieder im Dienst, es musste niemand ausgeflogen werden.
Es waren die ersten österreichischen Opfer im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon: Am Dienstag sind bei einem Raketeneinschlag in der UNO-Basis Naqoura acht Soldaten des Bundesheers verletzt worden. Die UNO geht mittlerweile davon aus, dass die Rakete von der Hisbollah aus dem Libanon abgefeuert wurde. Es soll sich um einen Irrläufer gehandelt haben, der zufällig im Lager einschlug.
Psychologische Betreuung
Einen Tag später sind die Bundesheer-Soldaten bereits wieder im Dienst, wie die „Krone“ erfuhr. Niemand musste ausgeflogen werden, es gab allerdings vor Ort psychologische Betreuung. Die Verletzungen beschränken sich auf oberflächliche Abschürfungen, hieß es.
Die Sicherheitsmaßnahmen im Camp sind indes hoch, Gebäude dürfen nur mehr mit Schutzweste und Helm verlassen werden. Ein Abzug steht – das wurde bereits vorher kommuniziert – nicht im Raum. Alleingänge von Österreich werde es nicht geben.
Offizielle Reaktion aus dem Libanon
Am Dienstagabend hat Außenminister Schallenberg noch mit seinem libanesischen Amtskollegen Bou Habib telefoniert, um das Vorgehen der Hisbollah zu verurteilen. Habib selber zeigte sich laut Außenministerium „schockiert“ über den Zwischenfall. Ziel der offiziellen Vertretung des Libanons sei nach wie vor, dass sich die Hisbollah aus dem Süden zurückzieht und dort die volle staatliche Kontrolle etabliert wird.
Das UNIFIL-Camp Naqoura liegt etwa 110 Kilometer südlich von der libanesischen Hauptstadt Beirut an der Grenze zu Israel:
Blauhelme zunehmend in Schusslinie
Die UNO-Beobachtermission UNIFIL im Libanon ist nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen mehrmals ins Visier der Kriegsparteien gekommen. Die meisten Angriffe auf Blauhelme werden den israelischen Truppen zugeschrieben, die im Libanon aus der Luft und mit Bodentruppen gegen die radikal-islamische Hisbollah-Miliz vorgehen. Israel hat den Abzug der UNIFIL-Truppen aus Kampfzonen gefordert.
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