Rund um den VW-Konzern überschlagen sich täglich die Krisenmeldungen, Zulieferer zittern um ihre Aufträge – doch ein Unternehmen aus Oberösterreich scheint davon ziemlich unbeeindruckt. Obwohl auch die AMAG die schwache Industriekonjunktur samt zunehmendem Preis- und Mengendruck spürt, lieferte der Aluminiumerzeuger nach drei Quartalen gute Zahlen ab.
Der Umsatz mit 1,078 Milliarden Euro etwas geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, ein Ergebnis nach Steuern, das mit 54,3 Millionen Euro zwar auch niedriger ausfällt als 2023, aber trotzdem noch immer top ist – diese Zahlen für die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres präsentierte die AMAG am Mittwoch.
„Bei einer unverändert verhaltenen Wirtschaftslage in vielen europäischen Ländern ist es bislang gut gelungen, solide Ergebnisse zu erwirtschaften“, sagt Vorstandschef Helmut Kaufmann. Der Aluminiumerzeuger aus Ranshofen (Oberösterreich) beliefert die Flugzeug-, Auto-, Sportartikel- und Beleuchtungsindustrie, hat genauso aber auch Kunden im Maschinenbau und in der Bau- und Verpackungsbranche. Genau diese breite Aufstellung ist jetzt hilfreich: „Auch geografisch sind wir breit aufgestellt“, betont Kaufmann.
Wollen wir in Österreich weiterhin erfolgreich wirtschaften und als verlässlicher Arbeitgeber auftreten, muss jetzt dringend gehandelt werden – insbesondere bei Energie- und Lohnkosten sowie Infrastruktur. Für das kommende Jahr bleibt unser Fokus daher klar auf Effizienzsteigerungen, während wir gespannt auf strukturelle Verbesserungen in Österreich hoffen.
Helmut Kaufmann, Vorstandschef AMAG
Rückgang in Europa, mehr Lieferungen in die USA und nach Asien
Was bislang gut gelungen ist? „Dank eines Produktionsstandortes, der in der Lage ist, die ganze Welt zu beliefern, konnten wir unsere Marktpräsenz weiter stärken“, sagt der AMAG-Chef. Wie sich die Schwierigkeiten in der Autoindustrie bemerkbar machen? „Die Herausforderungen treffen uns durchaus, aber da wir sowohl die Elektrofahrzeugindustrie als auch die Hersteller klassischer Verbrennungsmotoren beliefern, sind wir in dieser Hinsicht gut aufgestellt.“ Der allgemeine Rückgang in Europa wurde hier durch Lieferungen in die USA und Asien abgefedert.
Der Standort Ranshofen kommt aufgrund hoher Energie- und Lohnkosten unter Druck. „Da machen sich zunehmend Standortnachteile bemerkbar, die selbst innerhalb Europas zu Wettbewerbsnachteilen führen“, verrät Kaufmann. Die Anlagen im Werk im Innviertel sind alle in Betrieb, „jedoch nicht zu 100 Prozent ausgelastet“, sagt er, „der Auftragsstand ist gut“.
„Herausforderungen bislang gut gemanagt“
Während die voestalpine zuletzt ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2024/25 anpassen musste und bekannt gab, dass weniger Gewinn als gedacht erzielt wird, kann die AMAG an ihren Ende Juli veröffentlichten Erwartungen für 2024 festhalten, hieß es am Mittwoch. „Herausforderungen treffen uns nicht weniger als andere Unternehmen. Bislang ist es jedoch gelungen, diese zu managen“, so Kaufmann.
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